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Dressed for Art Event
(Ver-)Kleidung ist wesentlicher ästhetischer Bestandteil unseres Lebens - und damit auch der Kunst. Psychophysische Schutz- und Schmuckfunktionen von Kleidung spielen eine wichtige Rolle. Aber auch kulturelle und religiöse Regeln und Codes, sowie soziale und geschlechtliche Unterschiede oder politische Statements können durch die Kleidungsweise demonstriert werden. Der Körper wird mit Hilfe der Kleidung verändert, sichtbar oder unsichtbar gemacht. Kleidung und Körperschmuck verändern den Körper in seiner Rhetorik und Aussage. Im Look kann sich die Haltung und Stimmung einer Generation oder Szene zeigen. Identifizierung oder Differenzierung kann mittels Anpassung an eine Moderichtung oder auch als Ablehnung eines Trends (Anti-Mode) sichtbar werden. In den Werken bildender KünstlerInnen zeigt die Kleiderwahl den Stil einer Zeit, umso mehr wo intensiv mit Sein und Schein gespielt wird.
Die Ausstellung Dressed for Art will diese enge Verbindung von Kunst und Inszenierung mit einigen ausgewählten Werken und Künstlerpositionen nahe bringen: Der oder die Dargestellte wählt sein Outfit oder wird vom Künstler entsprechend seiner Absichten bekleidet, wobei das Kleidungsstück oder plastische Relikte zur Priorität werden können (Franz West, Erwin Wurm). Bekleidung im Kontext der Kunst ist besonders im 20. Jahrhundert untrennbar mit Maskerade und Performance von Identitäten (Bruce Nauman), sowie mit Überschreitung von Konventionen verbunden (Wiener Aktionisten). Ebenso wird auf vielfältige Weise mit dem sinnlich-erotischen bis fetischistischen Potenzial von Kleidungsstücken gespielt (Man Ray, Pierre Molinier). Auch wird kritisch auf Modediktate, sowie auf den Wunsch unserer Gesellschaft nach einem normierten (Model-)Körper und auf Gender-Funktionen von Kleidung (die Konstruktion von Weiblichkeit) verwiesen (Valie Export, Elke Krystufek). Die Selbstdarstellung und das modische Verhalten von Kunstschaffenden selbst kann so individuell-markant sein, dass es sich in das Gedächtnis der Zeit einschreibt, man denke an Beuys’s Hut oder die Selbstdarstellung von Andy Warhol, wo sich Kunst und Kleidung untrennbar miteinander verbinden.