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GEGENWELTEN filmfestival österreichischer kurz- und experimentalfilmemacherinnen Event
12.00 Uhr
PROGRAMM VII
Finale (A 2007, 4 Min., Sabine Marte)
Bill ist ein großer Dummy: abgenützt, abgekämpft und einarmig. Die Frau schiebt die Puppe, ringt, rollt mit ihr, über sie, an ihr entlang und auf ihr herum. (Johanna Schaffer)
www.sixpackfilm.com
Schminki 1,2 + 3 (A 1999, 8 Min., Fiona Rukschcio)
1,2 + 3 … Im Akt des Schminkens wird gleichzeitig auch die Herstellbarkeit von Körpern aufgezeigt. Das Auftragen des Lippenstifts scheint direkt mit dem übereinanderschlagen der Beine bzw. einer Vielfalt als vermeintlich “weiblich” identifizierbarer Posen einherzugehen. Solchen Bildern ist der performative Charakter eingeschrieben, weil die Konstruktion des Geschlechts ausgestellt wird. In schminki 1, 2+3 stellt eine als Frau verkleidete Frau Bilder ihrer eigenen Herstellung aus. (Christa Benzer)
www.fiona-rukschcio.com
www.sixpackfilm.com
Helen A/B und das Meer (A 2006, 12 Min., Sabine Marte)
Helen A/B + das Meer ist den Genrekonventionen und -Klischees der Romanze gewidmet. Zweidimensionalität, Dualität, (Paar-)Beziehungen zwischen Körper und Stimme, Bild und Ton unterliegen einer permanenten Verfremdung, Verschiebung, Abstoßung und Anziehung. Filmische Konventionen, wie Schuss-Gegenschuss eines Frauen- und eines Männergesichts in der nächsten Szene, offenbaren in der (über die Maus händisch gesteuerten) Wiederholung und Verlangsamung ihre Formelhaftigkeit. (Claudia Slanar)
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Strangers (A 2003, 3 min, Carola Dertnig)Strangers handelt von der Performativität unseres alltäglichen Handelns und inszeniert und dokumentiert diese als Koexistenz von Sinnkonstruktion und Sinnlosigkeit. Die Ausgangsbasis für die kurze Erzählung, die Teil der Serie True Stories ist, bilden Erfahrungen von Frauen und der Künstlerin selbst, die „Missgeschicke“ in (semi-)öffentlichen Räumen beschreiben: „peinliche“ oder „unangenehme“ Augenblicke, die Betroffenheit und Befremden auslösen, da die Situation aus der Rolle zu fallen scheint. (Rike Frank)
www.sixpackfilm.com
Stewardessen Clip (A 2003, 4 Min., Sabine Marte) May Britt Chromy ist die ausgewiesene (Star-)Figur im Stewardessen Clip der Sound-, Performance- und Videokünstlerin Sabine Marte. Optisch zunächst zu nah dran an May Britt entpuppen sich die abstrakten schwarz-weiss-Kontraste, Schlieren und Muster erst nach und nach als Großaufnahme ihres Gesichts. Stark geschminkte, eindringliche Kulleraugen dominieren ihren divenhaften Ausdruck und ein mehr oder weniger undefinierbares – vielleicht übertrieben freundliches oder aber doch hochnäsiges – Lächeln ist das wesentliche Merkmal, das in dieser affektiven Projektionsfläche eingeschrieben ist.
Synchron zu den repetitiven und reduzierten Soundstrukturen von Markus Marte funktioniert auch die Bildkomposition: Das Gesicht wird aus dem rechten Bildhintergrund wiederholt in den Vordergrund gezogen, wo es in der Verzerrung und im rhythmischen Wechsel zwischen Groß- und Nahaufnahme sehr künstliche, zum Teil monströse Züge annimmt. (Christa Benzer)
www.sixpackfilm.com
Picture Again (A 2002, 9 Min., Linda Christanell) Es ist etwas Geisterhaftes an Picture Again: Die Bilder zucken, zeigen die Schemen von Menschen, transparent, immateriell, bloße Phantasmen des Kinos. Das Material selbst – die Spuren des Filmendes, Kopierwerkszeichen, die Perforation – scheint gegen Ende hin die Hauptrolle zu übernehmen, setzt sich aber letztlich nicht durch gegen die Schönheit der Kinoillusion: Gegen den silbrigen Glanz des Haars Barbara Stanwycks, für immer aufbewahrt in der Silberschicht des Kinos, hat der spröde Charme des Filmmaterials keine Chance. (Stefan Grissemann)
I don’t know who you are (A 2006, 3 min, Karin Fisslthaler)
Die Videoarbeit „I don´t know who you are“ entstand in Einzelbildbearbeitung aktueller Fernsehspots, die Produkte bewerben, die der Hautalterung, dem Haarwuchs, schlechten Zähnen, Körpergerüchen sowie glanzlosen Haaren den Kampf ansagen sollen. Bild für Bild wurden daraus digital die Hintergründe, Schriften und Logos wegretuschiert und die Körperdarstellungen auf schwarzem Hintergrund formiert. Gewaltige, Raumschiff- ähnliche Animationen von Geräten wie Rasierern und elektrischen Zahnbürsten erhalten eine fetischistische Dimension. Im Mittelpunkt der Arbeit „I don´t know who you are“ steht die Befragung der medialen Repräsentation von Körpern und die Konstruktion von (Geschlechter-) Identitäten, insbesondere in Bezug auf Normierungs- und Optimierungszwänge. (K.F.)
www.karinfisslthaler.co.nr
www.cherry-sunkist.net
Imaging Machine (A 2008, 6 min, Karin Fisslthaler)
Das Ausgangsmaterial zu “Imaging Machine” stammt zum überwiegenden Teil aus Szenen US-amerikanischer Unterhaltungsfilme, in denen sich Menschen zärtlich, gewaltsam oder beiläufig berühren. Aus diesen Szenen wurden die berührten Körper und die Hintergründe digital gelöscht und lediglich die Hände übrig gelassen und auf schwarzem Hintergrund positioniert. Imaging Machine ist eine Untersuchung der menschlichen Geste und der nonverbalen Kommunikation im Kino. Es ist eine Auseinandersetzung mit der Repräsentation von Körpern, Geschlechterrollen und den im Kino vorherrschenden heteronormen Begehrensformen. Der schwarze, unsichtbare filmische Raum ist ein Ort der Uneindeutigkeit und der Ungewissheit, ein Ort der Interpretation, der frei imaginierbar wird. (K.F.)
13.05 Uhr
PROGRAMM VIII
balance (A 2000, 28 min, Ruth Kaaserer)
„Wir sind Teil von der Gesellschaft“, sagt die 18jährige Magda mit einem weiten Blick über Wien, an dessen Horizont sich die Wohnblocks der Donauinsel, auch Transdanubien genannt, abzeichnen; das Zuhause der Mädchen migrantischer Herkunft, die Ruth Kaaserer über ein halbes Jahr mit der Kamera durch den urbanen Raum begleitet hat. (Rike Frank)
girl:cutting:edge (A 2006/07, 8 Min., Melina Angelina Girardi)
Ein Mädchen, das genug hat von den stereotypen Frauendarstellungen in den Medien und ein Zeichen dagegen setzen will. (M. G.)
La vie en rose (A 2004, 5 Min., Sophie Ertel)
Wie das kleine Vergißmeinnicht steht sie da, wie im Regen, wie ein verlassener armer Pudel, der ganz klein, nicht weiß wohin er soll, so ein armes Tierchen – auch sie wurde verlassen und das ist bitterlich. Husch und schon ist das Herz weg – Husch und schon gehört das Herz einer Anderen – Es war doch eben noch ihr Herz – Das lässt sie sich nicht so einfach nehmen – Sie hält das Herz ganz schön fest – Husch und schon ist das Herz weg – Oje da hat sie das Herz doch zu lasch gehalten, hat sie sich nicht darauf konzentriert? Konzentrieren muss man sich schon auf „das herz festhalten“, da könnte ja sonst jeder kommen und es ihr wegnehmen.
Kralja Petra Prvog 10A (Belgrad 2005, 2 Min., Katharina Cibulka)
Intervention im öffentlichen Raum, ein Loch im Boden wird geflickt.
Faltencreme (Graz / Wien 1999/2008, 1 Min., Renate Kordon)
Das Altern ist ein natürlicher Oxydationsprozess. Mit Mira Kapfinger und Christiane Kordon. (R.K.)
http://nomadenderzeit.transmitter-x.org/
Filmemacherinnen im Gespräch mit Bettina Käser
Pause
15.00 Uhr
PROGRAMM IX
Let´s do it - the making of a queer porn (A 2007, 18 Min., SI.SI. Klocker)
1992 entsteht ein queerer Pornofilm in London. Zusätzlich zu den mit der Filmkamera gedrehten Close-Ups wird das Vorhaben mit einer statischen VHS-Kamera dokumentiert. Let’s do it ist das Ergebnis dieses ungewöhnlichen „Making of“: Ein Pornofilm ohne die üblichen Großaufnahmen, dafür mit absurden Dialogen. Bizarr, sexy und unterhaltsam.
www.diagonale.at
Lezzieflick (A 2008, 7 Min., Nana Swiczinsky)
Nicht nur in- und nacheinander bewegen sich die Lippen, die Finger, die Fäuste der Frauen – die Bilder werden, so scheint es, zu Räumen. Diese Räume entstehen, technisch gesprochen, in einem komplexen Prozess des Compositing: Mehrere Motive werden durch Übereinanderlagerung in ein Bild, in eine Sicht gestellt. Doch ästhetisch gesprochen erzeugt Swiczinsky diese Räume in ihrer Auseinandersetzung mit dem Befund eines bildlichen Nicht-Orts (des Lesbensex, der Frauenliebe); die Räume in Lezzieflick sind andere Räume, Heterotope, unmögliche Möglichkeiten. Was in dem gefundenen Material der Journalistenklischées und Wichsvorlagen festgezurrt und ausgeschlossen bleibt, kann in den vorläufigen Bildräumen von Lezzieflick aufblinken (flickern). Ein Ergebnis, das man jedem Versuch einer Dekonstruktion nur wünschen kann. (Andrea B. Braidt)
www.sixpackfilm.com
KIP MASKER (A 2007, 3 min, Maria Petschnig)
Die Verbindung meines Körpers mit von mir zweckentfremdeten Kleidungsstücken erzeugt im Fluss der Bilder formale Konstruktionen, die sich nach flüchtiger Manifestierung wieder auflösen. (…) Die künstlerische Absicht ist eine Befragung und gleichzeitig ein Spiel mit Ideen von Körper, der Fetischisierung von Kleidungstücken, und nicht zuletzt der Frage wieweit ein formal-abstrakter Blick auf den (nackten) Körper möglich ist. (…) In KIP MASKER vereine ich die Rolle der Performerin und die der Kamerafrau bzw. Videokünstlerin. Diese beiden Funktionen in einer Person vereint sehe ich als Ausdruck eines neuen, erweiterten Begriffs feministischer Selbstverständlichkeit. (M.P.)
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Pareidolia (A/US 2008, 4 Min., Maria Petschnig)
„Das Gesicht ist (…) ein künstliches und politisches Gebilde, das jeder Selbstverständlichkeit, jeder scheinbaren Natürlichkeit zu entkleiden ist.“ (Ulrich Raulff)
Das Gesicht ist üblicherweise im Film jener Ort, an dem ein Affekt, den der Körper selbst verborgen hält, sichtbar wird. Gleichzeitig fungiert das Gesicht aber auch als Erkennungsmarker – meist reichen kleine Details aus, um das Subjekt, den Träger oder die Trägerin, zu identifizieren. Pareidolia von Maria Petschnig folgt diesen Gedanken allerdings nur, um diese neu zu mischen und zu verschieben. Mit ihrer Titelwahl bezieht sie sich auf ein psychologisches Phänomen, über einen vagen Eindruck ein signifikantes Bild zu formen. In der Alltagswahrnehmung zählt dazu u.a. das Entdecken von Figuren in Wolkenkonstellationen, verschlüsselte Sound-Botschaften durch den umgekehrten Abspielmodus zu dechiffrieren, oder – im religiösen Sinne – Heiligenabbildungen in Objekten zu entschlüsseln. Auch in Petschnigs Video wird der Körper zur eigenen und ferngesteuerten Austragungs- bzw. Spielfläche für Projektionen subjektiver Ideen und Gefühle. Die Künstlerin verweigert dabei allerdings das Zeigen ihres eigenen Gesichts; präsentiert puppenhafte Typologien oder schlichtweg „grinsende Fratzen“, stattet ihren Körper liebevoll mit Accessoires aus und stellt (auf und mit diesem) unterschiedliche Gesichter zur Schau. (Dietmar Schwärzler)
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Minnie (A/US 2007, 6 min, Maria Petschnig)
Ein harmloser Blick eröffnet das Video Minnie von Maria Petschnig. Dass er Minnie, der Maus, gehört, sieht man, sobald sich die Künstlerin richtig ins Bild gesetzt hat. Ab dann blicken die Betrachter zurück auf den Oberkörper der Künstlerin, den das T-Shirt mit dem Minnie-Maus-Aufdruck bedeckt. Eingangs nimmt Petschnig, die in all ihren Arbeiten auch performt, die kokett-verschämte Pose von Minnie: Die Hände hinter dem Körper verschränkt, streckt den Betrachtern ihren Brustkorb entgegen, der in den ersten paar Einstellungen durch diverse Textilobjekte unter dem T-Shirt neu in Form gebracht wird: Der Busen wächst ins Monströse, das Rückgrat wandert nach vorne und der Po wird durch eine üppige Korsettform aus der Fassung gebracht.Gleichzeitig eröffnet die Zusammenführung der stripteaseartigen Posen mit den entfremdeten Versatzstücken der Comicwelt einen Zwischenraum, der keine eindeutige Festschreibung von Weiblichkeit, Sexualität und Körper mehr zulässt und dadurch auch die Kunst des sich lustvoll Entkleidens von den gewöhnlichen Zweideutigkeiten befreit. (Christa Benzer)
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Kicker Kicken (A 2002, 3 Min., Iris-Inès Dostal) Kleine rote und gelbe Drehfußballfiguren bewegen sich wie es ihnen, an den Drehstangen fixiert, möglich ist. Gesichter wie Monster im gleichem Ausdruck. Mit überdimensionalen Geschlechtsteilen zucken sie, nicht von der Stelle kommend, über dem Spielfeld. Kein grüner Rasen, sondern in sexuellen, pornografischen Posen gezeichnete Frauenkörperteile bilden den Untergrund.Statt Geschrei und Getobe vom Publikum begleitet zerhacktes Gestöhne die Szenerie bis zum Stillstand. Ein object trouvé war Ausgangspunkt der Arbeit, ein kleines altes Drehfußballspiel. Die grüne Rasenfläche wurde durch Handzeichnungen ersetzt, an den Figuren errigierte Penisse aus Semmelteig und Farbe montiert. (I. D.)
15.45 Uhr
PROGRAMM X
#1: (common.places) (A 2000, 47 Min., Fiona Rukschcio)
#1:(common.places) vereint 27 Frauen und ihre Erzählungen über den “normalen” Belästigungsalltag, dem jede Frau in jeder Situation ausgesetzt sein kann. Das Video erzeugt eine unmittelbare Konfrontation mit dem alltäglichen Sexismus, beschreibt Situationen der Belästigung ohne jegliche Stilisierung und Überzeichnung - fortlaufende Grenzüberschreitungen an allen Plätzen zu jeder Zeit, die Frauen in ihren Privaträumen, an öffentlichen Orten, in Arbeitsverhältnissen widerfahren. Fiona Rukschcio läßt den Betrachter/innen durch die clipartige Aneinanderreihung der einzelnen Sequenzen keine Möglichkeit, sich zu entziehen. #1:(common.places) ist kein kunstvoll arrangiertes, symbolüberfrachtetes Phantasiegebilde, sondern ein klar strukturiertes, unverzerrtes Abbild der Realität. (Harriet Leischko)
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Bill Posters will be prosecuted (A 1999-2003, 23 Min., Fiona Rukschcio)
England 2095: Die Zahl der Verbrechen gegen Frauen, Mädchen und Kinder ist erheblich gesunken. Warum? Fiona Rukschcio geht mit ihrem Kurzfilm Bill Posters will be prosecuted zurück in die 1990er, um die Gründe zu erfahren: Der scheinbar sympathische, junge Mann Bill Posters schlug und vergewaltigte seine Ehefrau. Er wurde vor Gericht freigesprochen und entschied sich, in der Großstadt London unterzutauchen. In der Zwischenzeit benachrichtigte seine Ex-Ehefrau eine anonyme Frauenorganisation “The Group” in London, die gegen sexuelle Belästigung und Vergewaltigung auftritt. Das Ziel der Organisation ist klar formuliert: Das Ende der Gewalt gegen Frauen. (Rosemarie Reitsamer)
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Pause
17.15 Uhr
PROGRAMM XI
Terminal Identity #4 (A/D 2003, 30 Min., Anna Steininger)
Eine wackelige Handkamera zeigt immer wieder in subjektiven Einstellungen das Gehen um verschiedene Straßenecken einer Stadt. Der Blick ist in Gehrichtung gewandt und streift parkende Autos, Kinder, Radfahrerinnen oder Passanten, die der Kamera entgegenkommen. Die Frau hinter der Videokamera erzählt davon, warum sie diese scheinbar unbedeutenden Aufnahmen macht.
Es entspinnt sich ein dichter Monolog, der in das Universum dieser Frau führt, der aber über eine autobiografische Darstellung hinausgehend auch über die Produktion und Bedeutung von Bildern reflektiert. Die Frau erzählt, dass ihre Aufnahmen, da sie nun alt ist, anders aussehen, dass sie nur noch Zugang zu einem sehr begrenzten Repertoire der Bildproduktion hat, die jenseits der ästhetischen Norm liegt. Auf diese Weise wehrt sie sich, von der Bildproduktion ausgeschlossen zu sein und kämpft beharrlich gegen die Vergänglichkeit des Körpers, gegen das buchstäbliche Verschwinden von der Bildfläche. (Andrea Pollach)
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Paranoia death valley (A 2005, 6 min, Miriam Bajtala)
Miriam Bajtalas Paranoia (Death Valley) inszeniert eine eigentümliche Verfolgungsjagd zwischen Kamera und Subjekt an einem verlassenen Weiler inmitten des kalifornischen Death Valley: Eine Frauenfigur flüchtet vor der Kamera, verschwindet plötzlich, worauf das Kamerasubjekt – ein durchaus liebenswertes, zeitgerafft dahinwatschelndes Etwas – ihr durch die pittoreske Geisterstadt dorthin folgt, wo die Dame verschwunden ist. Die Figur taucht wieder auf, flieht, die Kamera ihr hinterher usw. So wird der Raum zum narrativen Ort, zum verdächtigen Schau-Platz, der sich mit Phantomen aus der Zeit füllt: Die Frau wird hier gewesen sein. Der gesamte Ablauf wiederholt sich einmal, öffnet sich hin zur geloopten Unendlichkeit, doch Bajtala lässt ihr filmisches adventure game schon vorher enden, ohne dass die Verfolgerin die Verfolgte je erwischt hätte. Tragisch: Der Ort der Figur dort und der Ort der Kamera hier – unser Ort – können nie zur Deckung kommen. (Michael Palm)
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Mermaid Parade (New York 1999, 2 Min., Katharina Cibulka)
Ein Musikvideo über die alljährlich stattfindende mermaid parade auf Coney Island zu den Klängen von Carmina Burana. (K. C.)
FIREFLIES (New York 1999, 10 min, Katharina Cibulka)
“Many years i´ve been banging on a door and singing and just waiting for it to open”. Mit diesen Worten beginnt der Film, in dem 3 New Yorker “all girl bands” in dunklen Kellern beobachtet warden, die über ihre Wünsche und Visionen und über ihren Traum des “gaining fame” sprechen. (K. C.)
That´s what fishy (A 2008, 5 Min., Janina Arendt) Die Inszenierung von Weiblichkeit zwischen lärmend aggressiver Empfindung und deren Ausdruck mittels klischeehafter Oberflächlichkeit und Leichtigkeit reflektiert weibliche Selbstdarstellung im Bezug auf geschlechtsspezifische Klischees und auf den Konflikt von primitivem Trieb und rationalem Intellekt, gebunden an eine ständige De- und Rekonstruktion von Normalität und hysterischer Performance. (J. A.)
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Malerin (A 1984/2008, 2 Min., Renate Kordon)
Die Hand der Künstlerin verwandelt, was sie ergreift, der männlich voyeuristische Blick in alten Gemälden wird auf der Malpalette seziert. Unterlegt mit einer Lesung von Namen wichtiger Künstlerinnen (R. K.)
http://nomadenderzeit.transmitter-x.org/
18.15 Uhr
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