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Artists in Residence 2009 Event
KulturKontakt Austria lädt zur ersten Ausstellung der Artists in Residence 2009:
Sebastijan Draèiæ/Kroatien, Lena Soulkovskaia/Weissrussland
und Fani Zguro/Albanien
Drei junge KünstlerInnen stellen in der ersten Ausstellung aus dem Gastatelier-programm 2009 in der Galerie ArtPoint ihre Werke vor: Sebastijan Draèiæ aus Kroatien, Lena Soulkovskaia aus Weissrussland und Fani Zguro aus Albanien sind von Jänner bis März 2009 in Wien zu Gast.
Vernissage: Dienstag, 10. 03. 2009, 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 11. 03. – 10. 04. 2008
Mo – Fr, 14.00 bis 18.00 Uhr
Ort: Galerie ArtPoint, Universitätsstraße 5, 1010 Wien
Ein Projekt von: KulturKontakt Austria
Der albanische Künstler Fani Zguro arbeitet im Grenzbereich zwischen Malerei, Zeichnung, Fotografie, Collage und Video. Seine große Faszination gilt dem Kino. In seinen Videoarbeiten bezieht sich Zguro auf die sowohl internationalen als auch albanischen Filmproduktionen der 50er bis 70er Jahre, insbesondere auf die Ästhetik des Film Noir.
Seine Arbeiten entstehen aus Found Footage – aus Familien-Fotografien, Schwarz-Weiß-Filmen oder Büchern, die er verarbeitet.
In der Ausstellung präsentiert Fani Zguro zwei neue Videos, eine Fotoarbeit und zwei Malereien, in denen er Kindheitserinnerungen einfließen lässt.
Die beiden Videoinstallationen „09“ und „Passengers“ beziehen sich auf Filme über den Zweiten Weltkrieg, die er als Kind in Albanien mit Begeisterung angesehen hat. In dem Video „Passengers“ verwendet er eine Anfangssequenz aus dem albanischen „Noir“-Film „Nusja dhe Shtetrrethimi”. Es handelt sich um eine Szene, die während des Zweiten Weltkriegs spielt, die er in ein 20-sekündiges Loop verwandelt. Diese Videoarbeit ist gleichzeitig eine Hommage an Jean-Pierre Melvilles Film „Armee im Schatten“.
Die Schwarz-Weiß-Fotografie „Untitled“, die gemeinsam in einer Installation mit dem Video „Passengers“ präsentiert wird, zeigt ein Still aus dem Film „Ansiktet“ des Regisseurs Ingmar Bergman. In dieser Arbeit verwendet der Künstler als Ausgangsmaterial das Porträt des bekannten Schauspielers Max von Sydow, das er dann mit schwarzer Tusche übermalt. Der Untertitel: „…oh yes l’ve seen them…l know what l know“ ist zu lesen.
Zguros Präsentation in der Galerie ArtPoint wird durch zwei Malereien unter dem Titel „Noir“ ergänzt.
Lena Soulkovskaia verbindet in ihren autobiografischen Arbeiten Malerei mit Textilien in großformatigen Collagen, die sie dann zu Installationen erweitert. In ihren Werken verarbeitet die Künstlerin aus Weissrussland ihre Beobachtungen und Reflexionen über ihre Umwelt sowie Tag- und Nachtträume und verwebt darin reale und fiktive Geschichten. Ihre Malereien weisen weniger einen symbolischen Charakter auf, es sind mehr abstrakte Darstellungen und lassen viel Raum für die eigene Interpretation des Betrachters. In ihren Collagen verbindet sie gedruckte mit gemalten Teilen, Papier und Textilien. Bei der Verwendung von Textilien nimmt Soulkovskaia Bezug auf die traditionellen Patchwork-Decken in ihrer Heimat Minsk und verwendet ähnliche Stoffe als Material, um Themen wie Schicksal und Sehnsucht oder den Umgang mit Träumen und Erinnerungen einzuflechten.
Während ihres Wien-Aufenthalts erarbeitete Lena Soulkovskaia Bilder und Collagen, deren Themen sie aus selbst verfassten Texten und Geschichten bezog. Eine der Malereien zeigt silhouettenhaft Gestalten: Die Szenerie handelt von Menschen auf einer Moskauer Party. In der Collage „Conversations“ geht es Soulkovskaia weniger um die Inhalte eines Gesprächs, sondern um verschiedene Stimmungen und das Zeitgefühl während einer Konversation, die sie festzuhalten versucht.
Der kroatische Künstler Sebastijan Draèiæ lässt sich in seinen Malereien besonders von Filmen von David Lynch, Krzysztof Kieœlowski, Andrei Tarkowski oder Stanley Kubrick inspirieren. Seine Ideen entnimmt er aus Büchern, Comics, TV-Serien oder Fotografien.
Draèiæs Werkserie „Interiors“ bezieht sich auf Architektur und Zeit. Indem er die verschiedenen architektonischen Stile vermischt, mit den malerischen Perspektiven spielt und sie gleichzeitig verzerrt, schafft der Künstler zeitlose Räume. Die meist menschenleeren Orte strahlen eine mystische Atmosphäre aus. In seinen Malereien verwandelt er das Vertraute in etwas Geheimnisvolles und beinahe Beängstigendes.
In seiner Serie „8 x 8“ konzipierte Draèiæ acht Bilder mit Titeln, in denen er an historische Persönlichkeiten und deren Geschichte anknüpft: „Love life of Napoleon“, „Social life of Maria Theresa“ oder „Old age of Suleiman The Great“. Die Szenen sind reduziert, wirken surreal und symbolträchtig: ein großer, leerer Salon mit blauem Teppich, ein Hund auf einem kalten Fliesenboden oder ein großer, roter Raum mit einem einzigen Stuhl. Der Künstler verwirrt den Zuschauer, indem er bewusst Titel wählt, die auf den ersten Blick nicht mit der Szene assoziiert werden können. Er spielt dabei mit Bedeutungen und dem Wissen des Betrachters.
In seiner Arbeit für die Ausstellung entwickelte Sebastijan Draèiæ zwei Bilder unter dem Titel „Vienna“, ein Diptychon, das sich auf den Aufenthalt in Wien und seinen damit verbundenen Erlebnissen und Assoziationen des Künstlers mit dem Ort bezieht.