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88 - Pilgern auf Japanisch

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Screening
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1 Termin
Dienstag 27. März 2018

ein Film von Gerald Koll
D 2008 | 88 Minuten | Farbe | DF, teilw. OmU

Premiere: Internationale Hofer Filmtage 2008
Buch, Regie, Produktion, Kamera, Ton: Gerald Koll
Schnitt, Postproduktion: René Perraudin
Special Sound Design: Titus Maderlechner
Übersetzung aus dem Japanischen: Nobutake Kamiya

Mit
Gerald Koll, Hideo Fujikawa, Hira Yusaku, Kajitani Shigetsugu, Kosho
Omoto, Makoto Sato, Masahiko Monzen, Nobuo Morikawa, Ogawa
Masaki, Osamu Ohno, Shigeo Ishikawa, Taiten Kouyama, Yuki Kawamura,
Yves La Rose Durand

Schlangen erwachen, die Kirschen erblühen – Zeit, auf Pilgerschaft zu ziehen.
Länger und älter als der Jakobsweg, länger und älter als jeder markierte Pilgerweg der Erde, ist der Weg der 88 heiligen Stätten. Er umkreist die japanische Insel Shikoku.
Dort pilgern Menschen seit zwölfhundert Jahren, entlang einer Route von 1.300
Kilometern, markiert durch 88 Tempel. Die Zahl gab dem Weg seinen Namen:
hachijuhakkasho – die 88 heiligen Stätten.
Wer hier geht, ist Japaner und Buddhist. Nur ganz selten mischt sich ein Ausländer darunter. Zum Beispiel im Frühjahr 2007. Da ging ein Deutscher mit, allein, begleitet von seiner Kamera. Er war auf der Suche nach „henro boke“, dem
eigentümlichen Zustand des Pilgerns, den ihm eine Japanerin auf dem Jakobsweg
prophezeit hatte. Er war allein und fand vieles: trommelnde Mönche, erwachende
Schlangen, Schamanen, Sutren, Fremdheit im umfassenden Sinn des Wortes.
Das Wort Pilger kommt aus dem Lateinischen. Es heißt „fremd; Fremder“. Sich der
Fremdheit auszusetzen, ist eine zentrale Idee des Pilgerns. Hier auf der ländlichen Insel Shikoku gibt es keine lateinischen Schriftzeichen. Kaum jemand spricht Englisch. Die Landkarten: Rätsel. Genau der richtige Ort für eine Pilgerreise in die Fremde.
Wo befindet man sich, wenn man andauernd fehl am Platz ist, nicht mitreden
kann, sich ständig verläuft, in die Einsamkeit schlittert, sich im Dschungel fremder Zeichen verirrt und nie weiß, ob man nach 1.300 Kilometern wirklich dort
ankommt, wo man ankommen soll?
Wie fühlt man sich, wenn man erfährt, dass andere diesen unendlich langen Weg
nicht nur einmal oder sieben Mal gepilgert sind, sondern 385 mal? Die Insel ist
heilig und ein bisschen verrückt, vielleicht nicht nur ein bisschen. Vielleicht ist es der Pilger aus Deutschland auch geworden – und mit ihm seine Doku.

Archiv-Screenshot:

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