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rewind

Stephen Skidmore - Late in the Afternoon Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
19:00
Uhr
Galerie Winter
Breite Gasse 17
1070 Wien
- Galerie Hubert Winter Breite Gasse 7 1070 Wien
Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Ausstellung

Stephen Skidmore lebt und arbeitet seit über dreißig Jahren auf kleinstem Raum in London. Anfangs entstanden Gouachen und Acrylbilder, dann begann er Öl zu verwenden. Man könnte vier Ausstellungen mit all den Arbeiten füllen. Seine Vermieterin verbot ihm zu Beginn Bilder an die Wand zu hängen, also musste er sie unterm Bett verstauen. Dafür ist es nun zu spät.
Wir trafen uns in den berauschenden Anfangszeiten der Concept Art an der Nottingham School of Art, an der weder Kurse zur Diskussion noch Anleitungen zu Malerei angeboten wurden. Steve errichtete in seinem Studio ein funktionierendes ganztägiges Frühstückscafé. Internationale Studenten und Professoren dachten, dass er direkt von Gordon Matta-Clark und Les Levine beeinflusst wurde, aber woher sollte er von ihnen gehört haben? Nein, es war ein gänzlich “englisches” Statement. Am Ende des Tages ging er dann nach Hause in sein Zimmer und brachte sich das Malen selbst bei.
Rüdiger Schöttle und Jörg Johnen als auch Laure Genillard haben ihn in den 1990er Jahren ausgestellt und seine Arbeiten waren in vielen Gruppenausstellungen vertreten. Als der Bildhauer Tony Cragg Steves plastic bottle paintings Mitte der 1980er sah, wollte er ihn beauftragen, all seine Arbeiten/Skulpturen malerisch zu dokumentieren. Diese Flaschenbilder beschäftigten Steve für lange Zeit, höchstwahrscheinlich 25 Jahre, bis ein zweites Thema hinzukam: Pendler am Bahnsteig, “Late in the Afternoon”.
Stephen Skidmore benötigte eine Pause von dieser gnadenlosen Akkumulation von Bildern.
Von seinem Wohn-Schlaf-Raum aus in der Avenue Crescent in Acton, West London, - der neuestens aus Mietgründen euphemistisch zum “studio apartment” umbenannt wurde - malt er in letzter Zeit, durch den am Fenster herab laufenden Regen blickend, verzerrte Straßenszenen. Es sind starke neue Bilder, mit mehr als nur einer flüchtigen Ähnlichkeit zu den breiten Pinselstrichen eines späten Sickerts, auch in ihrem Sujet. In all den Sequenzen und in ihrer Serialität sind diese rain paintings angelehnt an Fotografie und Film, wie in den seriellen Figurationen von Michael van Ofen und Wolfgang Koethe.
Steven ist das Modell, wenn nicht sogar der Cartoon eines “Dachkammer-Künstlers”, aber er war immer ein zeitgenössischer Künstler mit seiner Malerei, ganz nach Baudelaires “Der Maler des Modernen Lebens” (1863). Selbst aus der Distanz eines adäquaten Platzes würde er weiter aus dem Fenster den Regen in Acton fallen sehen.

 
Archiv-Screenshot:

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