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Gerhard Richter - Retrospektive Event
Gerhard Richter zählt zu den bedeutendsten und einflussreichsten Künstlern der Gegenwart. Seine Bildwelt, die der Künstler seit den 1960er Jahren in unterschiedlichen Variationen, Folgen und Serien auslotet, hat die Malerei selbst als zentrales Thema. Die Albertina zeigt vom 30. Jänner bis 3. Mai 2009 neben 65 Gemälden auch bedeutende Werkblöcke seiner Aquarellen und Zeichnungen des Künstlers und bietet damit dem Besucher sowohl einen Überblick über das malerische Œuvre als auch einen Einblick in das zeichnerische Schaffen Richters. Leihgaben bedeutender Sammlungen sowie Werke, die aus dem Besitz Gerhard Richters selbst stammen, ermöglichen es, die unterschiedlichen Phasen der Entwicklung seines komplexen Schaffens von 1963 bis 2007 anschaulich zu zeigen.
Die letzte und einzige Einzelausstellung Richters in Wien war 1986 im Museum Moderner Kunst zu sehen. Einige der in der Albertina gezeigten Arbeiten auf Papier waren noch nie ausgestellt. die einzig große und letzte Ausstellung Richters Papierarbeiten fand 1999 im Kunstmuseum Winterthur statt. Seitdem gab es international keine grosse Ausstellung der Papierarbeiten.
Die Bildwelt Richters ist eine heterogene, manchmal disparat erscheinende Welt, die ganz verschiedene und widersprüchliche Leitmotive gestaltet. Das Misstrauen gegen das Festgelegte, gegen die Bindung an eine einmal entwickelte künstlerische Sprache hat Richter selbst wiederholt dezidiert ausgesprochen. Wenn er schreibt „ich verfolge keine Absichten, kein System, keine Richtung, ich habe kein Programm, keinen Stil, kein Anliegen“ nimmt Richter Bezug auf diesen offenen Werkbegriff.
Die in der Albertina ausgestellten Werke stammen unter anderem aus der Sammlung Frieder Burda, der Sammlung Böckmann und der Sammlung Ströher, gezeigt werden aber auch Werke aus einer österreichischen Sammlung, die exklusiv in der Albertina präsentiert werden. Größter Leihgeber der Aquarelle ist das Kunstmuseum Winterthur, weitere Aquarelle und Zeichnungen kommen aus dem Besitz des Künstlers selbst.
Mit der ersten umfassenden Präsentation der Arbeiten auf Papier widmet sich die Albertina einem Aspekt des Schaffens des Künstlers, der zuletzt vor nahezu einem Jahrzehnt beleuchtet wurde. So ergänzt diese erweiterte Auswahl die Präsentation der vorangegangenen Ausstellungsstationen in Baden-Baden (Museum Frieder Burda) und Edinburgh (National Gallery Edinburgh) sowie die nachfolgende Schau in Duisburg (Museum Küppersmühle).