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Tagung: Das Drama der Exklusion Event
Der Sozialwissenschafter Heinz Bude eröffnet die Tagung mit einem Vortrag über die schrittweise Degradierung der Armen, die dazu führt, dass sie schließlich vollkommen außerhalb des Sozialen stehen. Bude meint, dass sie dadurch “überflüssig” würden und keinen angestammten Ort, keine Adresse mehr hätten, sondern bloß ein gemeinsames Schicksal.
Michaela Moser von der Armutskonferenz berichtet in ihrem Vortrag “Wir sind keine Bittsteller, wir wollen Respekt” darüber, wie Armutsbetroffene selbst Strategien gegen ihre Situation entwickeln. Sie gibt einen Überblick über aktuelle Initiativen zur Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Armutserfahrungen und ihren Kämpfen um Subjektstatus, Deutungsmacht und politische Einflussnahme.
Der Soziologe Heinz Steinert plädiert dafür, sich genauer anzusehen, welche Vorgänge und Phänomene sich hinter dem Begriff “soziale Ausschließung” verbergen. Für die Wissenschaft interessant werde dieser Begriff dann, wenn wir darunter einen Vorgang verstehen - keinen Zustand, meint Steinert.
Abschließend spricht die Soziologin Hilde Weiss von der Universität Wien über die Veränderung in den Begrifflichkeiten der sozialen Ungleichheit. Heute, so Weiss, werde über die Wiederkehr der bereits verabschiedeten Klassengesellschaft diskutiert - die Phase des Wohlstands für breite Bevölkerungsschichten müsse als historische Ausnahmeerscheinung gesehen werden.
Konzeption:
Lutz Musner (IFK, Wien)
TeilnehmerInnen:
Heinz Bude (Fachbereich 05, Gesellschaftswissenschaften, Universität Kassel); Michaela Moser (Die Armutskonferenz, Wien; Vizepräsidentin des European Anti-Poverty Network); Heinz Steinert (Wien; Soziologie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main); Hilde Weiss (Institut für Soziologie, Universität Wien)