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Die Cultural Studies und die Kulturwissenschaften stehen für Methodenvielfalt. Das gilt auch für die französischen “études et sciences de la culture”. Doch gerade dieser Pluralismus führte zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den kulturwissenschaftlichen Forschungsansätzen und den institutionellen Bildungs- und Forschungsdispositiven in Frankreich, die auch deswegen die Legitimität der Kulturwissenschaften infrage stellen. Den französischen PionierInnen der “études et sciences de la culture” wird ihre Methodenvielfalt vorgeworfen, aber auch Dilettantismus, Relativismus und Subjektivismus. Bis heute kämpfen sie um akademische Anerkennung. Anne Chalard-Fillaudeau richtet ihr Augenmerk auf die PionierInnen, die WegbereiterInnen der französischen “études et sciences de la culture”. Sie interessiert sich für diejenigen, die ihre Ansätze unter schwierigen Umständen und gegen erbitterten Widerstand entwickelten. In ihrem Vortrag stellt sie einen Zusammenhang her zwischen den philosophischen, kulturhistorischen, kultursoziologischen, literarischen, anthropologischen und sprachwissenschaftlichen Quellen der “études et sciences de la culture” in Frankreich und deren heutigen VertreterInnen und der Krise und Reform der Humanwissenschaften. Im Zentrum ihrer Reflexion steht die Frage, ob Frankreichs Universitäten Horte des Konservativismus oder – ganz im Gegenteil – Werkstätten der Innovation sind.
Anne Chalard-Fillaudeau ist Maître de conférences an der Université Paris 8, ehemalige Schülerin der Ecole Normale Supérieure Fontenay/Saint-Cloud, agrégée und Doktorin der Philosophie der EPHE, Paris. Sie studierte Deutsch, Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Paris 8, Rennes 2 und Lyon 3. Lehrtätigkeiten an der EPHE, der Université Caen, der Université Paris 8; Gastprofessur an der Rice University (Houston, Texas). Sie ist IFK_Gast des Direktors.
Publikationen (u. a.): (Hg.), Le complexe français. Quelle place pour les études et sciences de la culture en France? [in Vorbereitung]; Rembrandt ou le génie du dépassement [in Vorbereitung]; Rembrandt, l’artiste au fil des textes, Paris 2004; gem. mit Gérard Raulet (Hg.), Pour une critique des “sciences de la culture”, in: L’Homme et la Société, 2003; Les ‘Cultural Studies’: une science actuelle?, in: L’Homme et la Société, 2003.
