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KulturKontakt Austria lädt zur vierten Werkpräsentation der Artists in Residence Event
Die vierte Werkpräsentation der „KKA-Artists in Residence“ 2008 zeigt Werke von fünf jungen KünstlerInnen: Lala Raščić/Bosnien-Herzegowina, Marko Tadić/Kroatien und der SOSka Group/Ukraine. Bei der vierten und letzten Gastatelierpräsentation werden, neben der Auseinandersetzung der SOSka Gruppe mit den politischen und sozialen Umwandlungsprozessen nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Ära, die aktuellen gesellschaftlich-politischen Themen ihrer Heimat behandelt. Auch die künstlerischen Medien und Techniken sowie die Prozesse des künstlerischen Schaffens und die Fragen der Rezeption von Kunst sind Schwerpunkte in den Arbeiten der KünstlerInnen.
Bei der Vernissage wird Lala Rašèiæ eine Performance zeigen, die sie während ihres Wienaufenthalts entwickelte.
Die künstlerische Arbeit von Lala Raščić, 2006 mit dem „Zvono Award“ als „Beste junge Künstlerin in Bosnien-Herzegowina“ ausgezeichnet, umfasst die Medien der Fotografie, Zeichnung, Video- und Audio-Installation, sowie Performance. In ihren performativen Projekten bezieht sich Rašèiæ auf den Film Noir und die Ästhetik der Vierziger- und Fünfzigerjahre. Sie beschäftigt sich mit der Realitäts- und Identitätskonstruktion in Bezug auf die massenmediale Vermittlung von Bild und Information seit den Anfängen des Fernsehens und Radios. In der scheinbar humorvollen Umsetzung entdeckt man bei genauerem Hinsehen einen satirischen Kommentar der Künstlerin über die heutige Gesellschaft und ihre persönliche Umwelt.
Lala Rašèiæ zeigt in der KKA-Ausstellung neben der Dokumentation der Performance auch Videoarbeiten aus „Individual Utopias“, Künstlerbücher sowie Zeichnungen.
Die Videoarbeiten sind Bestandteile des im Juni 2008 fertig gestellten Projekts „Individual Utopias“. In „Individual Utopias“ dokumentiert die Künstlerin ihre Erfahrungen, die sie bei einem Workshop in einer psychiatrischen Anstalt in Mostar machte. Darin tritt Rašèiæ in einer Performance auf, in der sie in verschiedene Rollen schlüpft, unterstützt von einem musikalischen Beitrag der Band Vuneny. Es handelt sich dabei um ihre tragikomische Darstellungen vom absurden und grotesken Alltag im heutigen Bosnien-Herzegowina.
Marko Tadić (Kroatien) bezieht sich in seinen Arbeiten auf das weite Feld der Populär-Kultur, zu dem der urbane Kontext, Elemente aus der Film- und Cartoon-Ästhetik sowie moderne Ikonografie aus Design, Mode und Musik gehören. Er beschäftigt sich mit den Prozessen des künstlerischen Schaffens und den Fragen der Rezeption von Kunst.
In seiner neuen Fotoreihe „The Third Person“ stellt Tadiæ ein Zimmer nach, in dem spiritistische Sitzungen abgehalten wurden. In Anlehnung an Filmkader entstanden Einzelbilder, die in Folge eine langsame Dekonstruktion des Zimmers zeigen.
Tadiæ fertigt im Vorfeld kleine Modellbauten an, die erst durch die fotografischen Aufnahmen zu menschenleeren Illusionsräumen werden. Er verändert und stört die Wahrnehmung des Raumes, um suggestiv eine geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen.
Die Künstler Mykola Ridnyi, Sergey Popov und die Künstlerin Ganna Kriventsova aus der Ukraine bilden gemeinsam die SOSka Group.
Sie thematisieren in ihren Arbeiten politische, soziale und gesellschaftliche Fragen in der heutigen Ukraine. In ihren Video- und Fotoarbeiten sowie öffentlichen Aktionen beschreiben sie mit Ironie und scharfer Kritik das Leben in ihrer Heimatstadt Charkiw als Protest gegen die Regeln des gesellschaftlichen Systems.
In der Foto-Arbeit „Dreamers“ gilt SOSkas Interesse den Subkulturen der ukrainischen Jugendszenen. Deren Haltung spiegelt, SOSkas Meinung nach, die herrschende Skepsis und Desillusionierung in der heutigen ukrainischen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Ära wider. Für die SOSka Gruppe sind diese Jugendlichen „dreamers“ – vergleichbar mit den „Emos“. Die ökonomische und politische Instabilität im Land löst bei den „dreamers“ der Teenager-Generation eine pro-westliche Stimmung aus.
Für das neue Video-Projekt in Wien arbeiteten die KünstlerInnen der SOSka Gruppe mit der AHS Rahlgasse, 1060 Wien, zusammen, um Verbindungen und Parallelen der Jugendszenen in der Ukraine und in Österreich als Beispiel eines westlichen Landes, zu suchen.
2007 erhielt die Künstlergruppe den Nachwuchsförderpreis Henkel Art Award. Dieser wurde in Kooperation mit KulturKontakt Austria dieses Jahr bereits zum siebten Mal vergeben.
Die Ausstellungsreihe „Werkpräsentation der Artists in Residence“ findet viermal jährlich in der Galerie ArtPoint von KulturKontakt Austria statt und zeigt Werke von KünstlerInnen, die von KulturKontakt Austria zu einem dreimonatigen Wien-Aufenthalt eingeladen wurden. Das „Artists in Residence“-Programm wendet sich an KünstlerInnen aus Ost- und Südosteuropa und wird seit 1992 von KulturKontakt Austria ausgeschrieben. Seit Beginn des Programms haben sich mehr als 4.500 Künstlerlnnen beworben, mehr als 180 KünstlerInnen haben am Artists-in-Residence-Programm teilgenommen. Mit dem Artists-in-Residence-Programm ermöglicht KulturKontakt Austria den KünstlerInnen die Kontaktaufnahme und den Austausch mit der österreichischen und internationalen Kunstszene.