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WÜRDEN WIR NEIN SAGEN? ist ein kulturvermittelndes Projekt der Medienkünstlerin Alexandra Reill, das zu Polemiken rund um den Begriff Arbeit in einem Vergleich von NS-Propaganda und in einem Blick auf Wien heute in Kooperation mit den Geschäftsleuten der Kirchengasse und Siebensterngasse ein Monat lang - bis 18.11.2008 - als partizipativ gestaltete Ausstellung im siebten Bezirk stattgefunden hat:
GRIECHISCHES SPEZIALITÄTENRESTAURANT ALEXIS . HOTEL ALTSTADT VIENNA . AT FIRST SIGHT . ELEKTRO ATZLER . BERFIN . BLUMEN SONJA SCHEIDL . CHICHO HÄNGEMATTEN . COLLI EXCLUSIVE SHIRTS . REISEBÜRO COLUMBUS-CONDOR . CONTINIS - ALT WIENER BUCH- UND GRAFIK-KABINETT . DISASTER CLOTHING . FLEUR-BLUMEN . GALERIE HOLZER . INTERNI TOSCANI . KARASAN . KINDERTRUHE . HERR UND FRAU KLEIN . KOSMOS THEATER . LOBO Y LUNA . BRILLEN GIOVANNI . CAFE MENTONE . HAUSRAT NIESSNER . GLASEREI ORTNER INH. MICHAEL VLASIC . GALERIE PLANK . ATELIER POLLSIRI . BERUFSKLEIDUNG SCHNEPF . CAFÉ SIEBENSTERN . CAFÉ-BAR SHULTZ . SONTECH . STEMPEL HASLINGER SCHILDER . STEPPENWOLF . SU-RÉE SCHMUCKDESIGN . CAFFÉBAR TESTA ROSSA . VOM FASS . WARMUTH UND FRISEURE . ZAPATERIA .
Vergilbte Postkarten fanden sich in den Geschäftslokalen in der Kirchengasse und in der Siebensterngasse neben den Kassen und wurden von den Handelstreibenden bei jedem Kauf oder auch Gespräch an KundInnen verteilt - als Zeichen kritischer Stimme und Anregung zu eigener, aktiver Position, mitgenommen durch jede/n, der die Anregung annehmen mochte, der ein eigenes Zeichen kritischer Stimme für sich mitnehmen mochte. Die Kartenobjekte sind Erinnerungszeichen, die einen Vergleich der Argumente damals und heute vornehmen und diese als Zitatsammlung aus Zeitungen und TV in Bild und Wort aufzeigen:
Auch das Projekt HERKLOTZGASSE 21 im 15. Bezirk entsprang nicht einem objektiven Plan, sondern einem vagen Gefühl. Aus einigen Erzählungen von dort Wohnenden und Arbeitenden war dem Projektteam bekannt, dass das Haus, in dem das Team von dieloop.at seinen Arbeitsalltag verbringt, eine wechselvolle Vorgeschichte hat; dass es bis vor kurzem der Israelitischen Kultusgemeinde Wien gehörte und dass vor dem Krieg hier JüdInnen lebten. Sonst: keine Tafel, kein Dokument, keine Gewissheit. dieloop.at begann zu recherchieren und erkannte bald, dass die Herklotzgasse 21 ein Knotenpunkt für jüdisches Leben im 15. Bezirk gewesen war. Es hatte darin einen jüdischen Kindergarten, den Turnverein Makkabi XV, eine Armenausspeisung und weitere Fürsorgevereine sowie ein Lokal der zionistischen Bezirkssektion gegeben. Und das Haus lag zwischen einer monumentalen Synagoge, dem Turnertempel, und einem orthodoxen Bethaus, der Storchenschul. All das war wenig erforscht und im Viertel weitgehend unbekannt. Auch in Form einer Ausstellung, begleitet von Workshops für Jugendliche, hat die loop.at die Geschichte des Viertels aufgearbeitet. Im Rahmen der Workshops sind die Kartenobjekte aus dem siebten Bezirk schon zu Besuch in der Herklotzgasse gewesen. Erinnerungsarbeit im Rahmen des Projekts HERKLOTZGASSE 21 ist ein komplexer gesellschaftlicher Arbeitsprozess, der durch die Ausstellung und alle Begleitaktivitäten über den regionalen Rahmen hinaus sichtbar gemacht werden und Bedeutung hat.
