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Ausstellungseröffnung: Second Life - Benjamin Béchet Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
19:00
Uhr
Leopold Museum
Museumsplatz 1
1070 Wien
- Leopold Museum Museumsquartier MQ Museumsplatz 1070 Wien
Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Eröffnung Ausstellung Diskussion Präsentation Kunstausstellung

Die weltweit tätige Organisation Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières) und das Leopold Museum präsentieren eine beeindruckende Fotoausstellung des französischen Fotografen Benjamin Béchet.

Gezeigt werden Fotos, die Menschen aus Mosambik zeigen. Alle eint ein Schicksal: sie sind HIV-positiv. Sie haben Aids. Dass man viel gegen diese Krankheit tun kann und vor allem lernen kann mit ihr zu leben, soll die Ausstellung verdeutlichen.

Sousa, Rebeca, Isabel, Clara, Luisa, Fernando, Dick, Maria und Matateu sind alle in ARV-Behandlung im Tagesspital Alto Maé, in Maputo, der Hauptstadt von Mosambik. Heute geht es ihnen gut. Sie sind Patienten, aber in erster Linie Individuen. Sie führen alle ein unterschiedliches Leben und haben andere Freuden und Ängste. Einige von Ihnen sind Mitglied bei Kudumba, einem Verein für Menschen mit HIV/Aids.

An der Ausstellung teilgenommen haben die neun Mosambikanerinnen und Mosambikaner, weil sie nicht auf ihre Krankheit reduziert werden wollen. «Ich bin zuerst einmal ich, und dann erst krank.» Sie wünschen sich, (wieder) in ihre Gemeinschaft integriert zu sein. Sie zeigen, wie wenig sie mit dem Bild des ausgezehrten, schwachen Aidskranken, der auf den Tod wartet, gemein haben. Mit ihrer Stimme und ihrem Bild wollen sie diesem Stereotyp Abhilfe schaffen.

Mit der Ausstellung, die bisher in Genf und in Maputo gezeigt wurde, will Ärzte ohne Grenzen aber auch einmal mehr daran erinnern, dass der Kampf gegen die chronische Krankheit AIDS noch lange nicht gewonnen ist.

Aids ist in Afrika die häufigste Todesursache. Weltweit leben mehr als 33 Millionen Menschen mit HIV. Im Jahr 2007 haben sich schätzungsweise 2.5 Millionen neu angesteckt, darunter 1.7 Millionen (68 Prozent) in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Nur ein Zehntel der Betroffenen in dieser Region wissen, dass sie HIV-positiv sind.

Seit dem Jahr 2000 setzt sich Médecins Sans Frontières für den Zugang zu antiretroviralen Behandlungen (ARV) ein. Patienten in einer Therapie sind in ihrer Gemeinschaft der lebende Beweis dafür, dass Aids nicht zwangsläufig das Todesurteil bedeutet. Das macht anderen Menschen Mut, sich ebenfalls testen zu lassen. In den MSF-Programmen ist die Effizienz der ARV-Therapien erwiesen. Im Projekt in Maputo beispielsweise werden mehr als 4.000 Patienten erfolgreich behandelt.

Der Zugang zu Medikamenten allein ist aber nicht ausreichend. Entscheidend bei der Behandlung dieser chronischen Krankheit ist, dass die Präparate ohne Unterbruch jeden Tag eingenommen werden - und zwar ein Leben lang. Damit dies gelingen kann, müssen Betroffene ihre Krankheit, die Therapie und die Probleme, mit denen sie im Alltag konfrontiert sein werden, verstehen. Sie brauchen dafür die Unterstützung von therapeutischen Ausbildnern, Beratern, Patientenlotsen und Patientenvereinigungen. Ein Patientenlotse unterstützt in verschiedenen Belangen Menschen, die zum ersten Mal ins Krankenhaus kommen, sowie regelmäßige Patienten. Er informiert die Öffentlichkeit über HIV/Aids, ARV-Behandlungen sowie Prävention und erzählt offen von seinem Alltag als HIV-Infizierter.

Eine therapeutische Schulung, die auf die jeweilige Situation der Patienten eingeht und spezifische Bedürfnisse berücksichtigt, sowie eine kontinuierliche psychosoziale Beratung sind unbedingt notwendig. Sie helfen zu verhindern, dass Patienten, sobald es ihnen besser geht, ihre Therapie abbrechen. Im Rahmen dieser Ausbildung wird den Betroffenen auch die nötige Sachkenntnis vermittelt, damit sie auf Stigmatisierung in ihrer Gemeinschaft reagieren und gegen sie ankämpfen können.

 
Archiv-Screenshot:

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