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Workshop 1/08: Think Tanks - Was wissen Berater? Event
//In aktuellen medienphilosophischen wie wissenspolitischen Diskursen insistiert immer häufiger die Frage nach den epistemisch-technischen Grundlagen sozialer, politischer und ästhetischer Prozesse. Die gesellschaftlichen, philosophischen
und politischen Auswirkungen einer technisierten und mediatisierten Welt zu erfassen, heißt den »Eigensinn« von Technik und Medien in der Produktion von Wissen und Gesellschaft zu bedenken, ohne dabei einem Instrumentalismus Vorschub zu leisten. Die WCM Wiener Colloquien Medienwissenschaft eröffnen einen neuartigen Reflexionsraum über diese Verquickung erkenntnistheoretischen und technikbezogenen Fragens. Sie suchen und definieren Kristallisationsfiguren brisanter Themen- und Wissensfelder, intervenieren über diese öffentlichkeitswirksam in aktuellen Debatten und reflektieren soziale, technische und epistemologische Strömungen auf ihre Bedingungen hin.
Unter den Vorzeichen einer sich ständig erneuernden und wandelnden Umwelt technischer Dinge, in der Hochtechnologien auf Gadgets treffen und Mensch-Maschinen auf Infrastrukturen der Vernetzung gilt es, Diskussionen aufzugreifen
und fortzuführen, die in Wien einen prominenten Ort haben: Edmund Husserl hielt im Jahr 1935, bereits im Schatten des drohenden Zweiten Weltkriegs und kurz vor seinem Tod, auf Einladung des Wiener Kulturbundes seinen berühmten Vortrag
»Die Krisis des europäischen Menschentums und die Philosophie«. Ihm ging es um eine Standortbestimmung europäischen Denkens in einer technisierten und rationalisierten Welt. Die Gefahr, die Husserl eindrucksvoll beschwor, lag – und liegt – in der unbedachten Abkoppelung naturwissenschaftlicher von geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen und Arbeitsprozessen. Die Wiener Colloquien setzen hier ein, um den Herausforderungen ihrer ersten drei jährlichen Tagungsthemen 2008-2010 – Think Tanks, Size does matter sowie Futurologie – produktiv zu begegnen. Sie betonen, dass ein einseitiger, etwa rein soziologischer, historischer oder philosophischer Zugang der Sprengkraft der Themenfelder nicht gerecht werden kann. Vielmehr benennen die Wiener Colloquien konkrete Diskursfiguren, die in unterschiedlichen Wissensdomänen ähnliche Konzepte, Strukturen und Medien berühren. Dadurch motivieren sie mediengeschichtliche und epistemologische Fragestellungen, die quer durch verschiedenste Wissensgebiete verlaufen. Ein solcher transversaler Dialog, der interdisziplinärem Austausch über Fach- und Universitätsgrenzen hinweg erst bedeutende Bezugszentren und mithin einen Sinn verleiht, wird durch die sorgfältige Auswahl der Tagungsteilnehmer aus verschiedensten Disziplinen und Arbeitsbereichen garantiert.//
10.00 Uhr Einführung Think Tanks. Über die Orte des Wissens Claus Pias/ Sebastian Vehlken/Thomas Brandstetter//Wien
10.30 Uhr Das Konsiliatorische Wissen. Fragmente einer Geschichte der Beratung Thomas Macho//Berlin, Linz
11.30 Uhr Kaffepause//
11.45 Uhr “Winning the battle of ideas” die Mont Pèlerin Society als Mutter aller Think Tanks? Lea Hartung//Bielefeld
12.45 Uhr Brain-Supporting Environments.
Neue Formen des Denkens, Entscheidens und Planens in komplexen Situationen Sebastian Hetzler//Bensheim
13.45 Uhr Mittagsbuffet//
15.30 Uhr Beratungskreisläufer in der Informationssgesellschaft Dieter Klumpp//Stuttgart
16.30 Uhr An Anti-Think Tank:
The International Institute For Applied Systems Analysis (IIASA) Michael Thompson//Laxenburg
17.30 Uhr Kaffeepause//Ortswechsel ins Odeon Theater, Taborstr. 10, 1020 Wien
19.00 Uhr Abendvortrag im Rahmen der Wiener Vorlesungen
Die Führung der Gesellschaft. Vertrauensspiele in einer unsicheren Welt Dirk Baecker//Friedrichshafen