We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Kleines Fest des Erzählens Event
Vier Lesungen mit Autorengesprächen:
18.00, Schmiedewerkstatt: RUDI PALLA liest aus “Kurze Lebensläufe der Narren” Moderation: Herbert Ohrlinger
19.00, Literarisches Quartier: OLGA FLOR liest aus “Kallateralschaden” Moderation: Paul Jandl
20.00, Schmiedewerkstatt: KLEMENS RENOLDNER liest aus “Man schließt nur kurz die Augen” Modreation: Daniela Strigl
21.00, Literarisches Quartier: ANGELIKA REITZER liest aus “Frauen in Vasen” Moderation: Alexandra Millner
Rudi Palla, Chronist des Abseitigen, hat Menschen entdeckt, die durch exzentrische Lebensentwürfe alles auf den Kopf stellen. In höchst unterhaltsamen Biographien spiegelt sich auch die Geschichte ihrer Zeit, ob es nun um Josef Fröhlich, den „Kurzweiligen Rat“ Augusts des Starken, oder um den Abenteurer und k.u.k. buddhistischen Mönch Ignaz Trebitsch-Lincoln, den von den Surrealisten gepriesenen „Wirrwarr-Baumeister“ Ferdinand Cheval oder um William McGonagall geht, den „schlechtesten Dichter aller Zeiten“.
Rudi Palla, *1941, Autor und Filmemacher in Wien. Bücher u.a.: Die Mitte der Welt. Bilder und Geschichten von Menschen auf dem Land (1989); Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe (1994); Die Kunst, Kinder zu kneten. Ein Rezeptbuch der Pädagogik (1997); Unter Bäumen. Reisen zu den größten Lebewesen (2006).
***
Eine Stunde am frühen Abend, in den Fenstern eines Supermarktes spiegeln sich die Lichter, eine Allegorie des Alltäglichen. Olga Flor stellt uns in ihrem neuen Roman eine Reihe von Personen vor, die auf den ersten Blick nichts miteinander verbindet. Im Takt der Minuten folgt man deren Gedanken und Handlungen. Ihre Sehnsüchte und Schwächen kommen einem dabei ebenso nahe wie das unmittelbare Geschehen selbst, das in einem Überfall kulminiert.
Olga Flor, *1968, aufgewachsen in Wien, Köln und Graz, wo sie heute lebt. Studium der Physik. Publikationen: Erlkönig. Roman (2002); Talschluss. Roman (2005).
In Renoldners Erzählungen erleben wir Frauen und Männer, die in Gefahr geraten, ihr Lebensglück zu verlieren. Schritt für Schritt sehen wir sie auf dem Weg ins scheinbar Unvermeidliche und beobachten, welche Schlüsse sie aus einer erlebten Demütigung, dem Scheitern in Beruf, Karriere und Liebe ziehen. Träume werden erzählt, es wird über Musik philosophiert und es werden, in einem großen Streitgespräch, die Möglichkeiten und Grenzen dokumentarischen Erzählens erörtert; dabei bedient sich der Autor auch moderner Erzähltechniken und überrascht den Leser mit eigensinnigem Humor.
Klemens Renoldner, *1953 in Schärding, lebt in Berlin. Dramaturg u. a. am Burgtheater, am Schauspielhaus Zürich und an den Münchner Kammerspielen; 1998–2002 Schauspieldirektor und Regisseur in Freiburg i. Br. Zahlreiche Aufsätze, Essays und Kritiken zur Gegenwartsliteratur, Buchveröffentlichungen über Christa Wolf, Stefan Zweig, Niklaus Meienberg (ein Gespräch).
***
Für die Protagonistinnen in Angelika Reitzers Erzählungen will das Unterwegssein nicht mehr enden; sie sind stets unterwegs, von einem Kontinent zum anderen, von einer schillernden Möglichkeit zur nächsten. Filmischen Sequenzen gleich folgt der Leser diesen Szenen eines Lebens, das dem ständigen Wandel unterworfen und doch nur das Bild unserer Zeit ist zwischen Freelancing und Sicherheit, Patchwork und Zweisamkeit, Selbstbestätigung und Ausbeutung.
Angelika Reitzer, *1971 in Graz, Studium der Germanistik in Salzburg und Berlin; verschiedene Arbeiten im Kunst- und Kulturbereich, lebt in Wien. Schreibt Prosa, Lyrik und dramatische Texte. Taghelle Gegend. Roman (2007).