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Die Ausstellung zeigt eine Fotoinstallation und einen Videofilm. Beide haben wahre Geschichten zum Ausgang funktionieren durch Aneignung. Die vier Fotoserien beruhen auf gesammelten Berichten über Frauenschicksale aus den New York Times. Sissa Micheli stellt Momente aus dem Leben von New Yorkerinnen nach – mit sich selbst als Protagonistin. Ihr Augenmerk gilt also dem Changieren zwischen Dokumentarischem und Inszeniertem. Die Serien tragen die Titel der Schlagzeilen.
In ihrem Videofilm „memories in a flat“ unternimmt Sissa Micheli in den Kleidern der Großmutter eine Stunde vor der Auflösung der Wohnung eine Reise durch die Räumlichkeiten. Dabei erzählt sie vom Leben dieser Frau. Es geht um Geschichten und um die Rekonstruktion von Geschichte, die immer subjektiv ist. Hier wird der Stoff von Erinnerungen untersucht. „memories in a flat“ ist sowohl fragmentarisch gefilmt als auch fragmentarisch erzählt.
Die beiden Arbeiten thematisieren das Wechselspiel zwischen Film und Fotografie. In ihrer Herangehensweise versteht Sissa Micheli sich sowohl als Betrachterin als auch Akteurin. Detektivisch spürt sie wie eine Ermittlerin aus einem Kriminalroman Geschichten von Frauen auf. Ihr Anliegen ist sowohl eine sinnliche Annäherung an das Gefühlsleben von Frauen jenseits der Hektik des Alltags in New York, als auch eine sozialpsychologische Analyse. Sie fordert die Betrachtenden auf, in die Geschichten einzutauchen, zu ermitteln und die Geschichten fertig zu denken.
