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In der Gesprächsreihe „Doing Things with Sculpture“ diskutieren
international renommierte KünstlerInnen – darunter Robert Morris, Franz
West oder Rachel Harrison – die Frage nach dem Erbe des Readymades und
damit nach dem Status des Alltagsobjekts in der Formgeschichte und
Produktionslogik der zeitgenössischen Kunst.
Seit Mitte der 1960er Jahre prägen allgegenwärtige (Konsum)Objekte, wie
Getränkedosen, Spielzeug, Kleidungsstücke oder Möbel das
Erscheinungsbild zeitgenössischer Skulpturenproduktion. Minimalistische
Künstler wie Robert Morris reduzieren in ihren Kuben den Bedeutungsgehalt
auf die stumme Anonymität ihrer Materialien. Im Gegenzug konzentriert
sich die Pop Art auf das Ding als Ware und Fetisch, also auf jene sekundären
Eigenschaften des Designs und der Verpackung, an denen sich unsere
Wünsche, Bedürfnisse und Leidenschaften entzünden. In diesem
Zusammenhang steht auch die Erweiterung der autonomen Skulptur zu
raumgreifenden Installationen und das Öffnen der Grenzen zu anderen
Bereichen, wie Performance, Design, Innenarchitektur, ja selbst zu einer
objekthaften Auffassung der Malerei.
Welcher gesellschaftlichen und künstlerischen Logik folgen dabei die
Austauschprozesse zwischen bloßem Ding und Ausstellungsstück? Durch die
institutionskritische Kunst kommt es seit den 1980er und 1990er Jahren
zudem zu einer ‘diskursiven’ Erweiterung skulpturaler Praktiken durch die
Vervielfältigung von Referenzen und Bezügen: modernistische Stile und
Produktionsweisen werden angeeignet, zitiert, einer historischen Kritik
unterzogen und neu konfiguriert. Vor diesem Hintergrund werden Robert
Morris, Franz West, John Miller, Christian Philipp Müller, Rachel Harrison und
Paulina Olowska Stellung beziehen.
