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19 Uhr | Einführung: Susanne Schaber
21 Uhr | Musik: Beatrix Maier & Freunde
Ebenen mit Schrunden und Kratern, mit dunklen Seen und mäandernden Flüssen, mit Sümpfen, Wüsten, Hügeln und Gebirgen, in denen man sich verlieren kann. Susanne Baumgartner ist eine versierte Kartographin. Sie ortet die weißen Flecken ihrer inneren Landschaften und lotet sie aus, Schicht für Schicht, wieder und wieder. Geometrische Figuren drängen sich auf die Leinwand, fast so, als wollten sie den Wildwuchs der Farben bändigen und damit auch das Chaos der Wirklichkeit in eine Ordnung zwingen. Doch die Risse, die durch die Welt gehen, lassen sich nicht einfach zudecken oder übermalen.
Die Wahl der Formate verrät den Blick der Architektin, das Wissen um Proportion und Spannung. Viele der Farbflächen wirken monochrom. Doch wer genauer hinsieht, spürt, wie es in ihnen wuchert. Feine Strukturen wachsen aus dem Bild, unter ungezählten Schichtungen und Übermalungen verborgen, die sich erst nach und nach freilegen lassen. Rätselhafte Linien und Zeichen, eine fremde Sprache. In ihr klingt die Wehmut über das Verstreichen der Zeit und die Vergänglichkeit, die Hoffnung, die verstreuten Stücke der Wirklichkeit doch noch zusammenzufügen, und das Wissen darum, dass dies nur für Momente gelingen kann.
Text: Susanne Schaber
