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Das Programm „Dokumentarische Rekonstruktionen“ versammelt drei Arbeiten, die durch ihren genauen Blick Einsichten und Reflexionen ermöglichen; sie bringen nicht nur einzelne Fakten, sondern Zusammenhänge ans Licht.
Die Vertreibung der Sudetendeutschen an einem Ort an der bayrisch-tschechischen Grenze hatte dramatische Auswirkungen auf das Leben von Wenzel und Emma. Noch heute zeigt die Nachkriegsgeschichte in Frauentag von Johannes Holzhausen ihre Auswirkungen: einerseits den unverbesserlichen Nationalismus und andererseits die Ironie, die nationale Identität beweisen zu müssen. In seiner bewährten Form stellt Robert Frank in True Story eine neue autobiografische Arbeit vor: Das fragmentarische Selbstportrait entwickelt sich aus Off-Kommentar, alten Fotografien, Filmausschnitten früherer Werke und der Kunst seiner Frau. Fließend sind die Übergänge zwischen künstlerischem und privatem Selbst. Die sexuelle Gewalt in Kriegen, konkret gegen Frauen im Ostkongo, wird in Eines Tages, nachts… von Maria Arlamovsky anhand von Protokollen der Ärzte ohne Grenzen in ihrer erschütternden Grausamkeit deutlich. Das Trauma der Frauen ist präsent, die Anklage richtet sich gegen die Soldaten und die lasche Gerichtsbarkeit. (Brigitta Burger-Utzer)
Johannes Holzhausen Frauentag A 2008, Video, 35 min
Robert Frank True Story USA 2004, Video, 30 min
Maria Arlamovsky Eines Tages, nachts… A 2008, Video, 21 min
