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Viennale: Miguel Gomes im Gespräch mit Mark Peranson Event
Auf Wikipedia gibt es einen Eintrag zu Miguel Gomes: „Geboren 1972 in Lissabon, lehrt Fechtkampf, olympische Disziplin“ – das Fotoporträt wirkt wie eine Persiflage auf die Fechtkunst, man ist versucht zu denken, dass der Regisseur Miguel Gomes dies selbst als Doppelbiografie erfunden und mit diebischer Freude implantiert hat. Auch der Regisseur Miguel Gomes, dem die Viennale heuer ein Special Program widmet, wurde 1972 in Lissabon geboren und lehrt in gewisser Weise Kampfeskünste: Die Außergewöhnlichkeit seiner Filme gründet im Spaß am sarkastischen Witz und eröffnet so ganz neue Überlebensstrategien im alltäglichen Wahnsinn – eine kleine Revolution also im aktuellen europäischen Filmschaffen, das sich öfter zur Schwermut bekennt als zum Fokus des Komischen. Letzteres tut Gomes genussvoll und schöpft aus dem Vollem der Nuancen, welche das Komische zu bieten hat: Ob surreale Verfremdung oder der Spaß an alltäglichen Defekten - die gerade im Film normalerweise geschönt werden – Gomes’ Filme sind ebenso „bigger than life“, aber unterhöhlt statt überhöht.
Mit Gomes spricht in kongenialer Witz-Verschwörung der Filmjournalist, Festivalbetreiber und Filmemacher [artikel:3769]Mark Peranson[artikel] – der bei der V’08 seinen Erstling Waiting for Sancho zeigt (23.10., 21 Uhr, Urania). Auf dass das Lachen einer Neuentdeckung harrt und Lächeln nicht bedeutet, die Zähne zu fletschen.