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Viennale + Tabu und Propaganda in Israel: Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
19:00
Uhr
Urania
Uraniastraße 1
1010 Wien
- Viennale Zentrale - Urania Uraniastraße 1 1010 Wien
Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Filmfestival Screening

Das israelische Gegenwartskino ist eine beispiellose Herausforderung um politisches Kino neu zu denken – provokant, tabubrecherisch, mit radikaler Lust für die Form. Die Regisseure Yoav Shamir, Ari Libsker und Roee Rosen sprechen in der Viennale Zentrale über Tabu(bruch) und Propaganda im aktuellen israelischen Filmschaffen.

Avi Mograbi tut es schon länger: Seinen Heimatstaat Israel kritisch durch den Fokus von Macht, Manipulation und herrschende Rachemythen betrachten. Wie entstehen Staatskonstrukte und Identifikation, wie weit gehen Menschen für staatverordnete Werte und zerbrechen sie an Grenzüberschreitungen – im geografischen wie ethischen Sinn? Yoav Shamir hat bereits in Checkpoint (2003, V’04) Staatsgrenzen als Orte demütigender Machtgebärden mit weitläufiger Symbolik thematisiert. Sein neuer Film Flip folgt den zerstörerischen Auswirkungen des Militärdienstes, folgt ehemaligen Präsenzdienern auf der Flucht vor sich selbst, wie sie ihre Erinnerungen und Handlungen während des Militärdienstes in Indienreisen und Exzessen zu ersticken versuchen. Und Staat, das ist Werdung und Populärkultur: Ari Libsker öffnet eine solche Seite in Stalagim – Holocaust & Pornography in Israel: „Stalags“ hießen die populären Pornohefte über imaginäre vollbusige SS-Frauen die KZ-Häftlinge sadistisch quälen, Hefte, die zur Zeit des Eichmann-Prozesses den Holocaust trivialisierten. Radikal in Form und Konzept wirft schließlich der Maler, Intellektuelle und Filmemacher Roee Rosen ein atemberaubendes Statement über das Versagen bzw. die Manipulation von Sprache auf die Leinwand: Nie wurden Sinn und Gebrauch von Muttersprache im Vaterland treffender als Politikum artikuliert als bei Roee Rosen.

Was diese Filme auszeichnet ist die Tabulosigkeit und Freude am Tiefgang, mit denen die Grenzen zwischen Privatem und Offiziellem, Berufspflicht und Ethos, Staatsbürger und Mensch, Klischees von Männlichkeit und Weiblichkeit auf ihre Nichtexistenz zurückgeführt werden. Filme, die jeder Staat brauchen würde.

 
Archiv-Screenshot:

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