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Die vierte Ausstellung der meraner gruppe unter dem Titel "I" ist Martin Geier gewidmet, welcher den Besucher bei der Hand nimmt und führt ihn dahin, wo endgültig jeder für sich alleine ist. Geier zeigt den Tod. Er zeigt ihn persönlich, ganz privat und nahe. Er zeigt seine Maske und er zeigt den Versuch den Tod zu überwinden, ihm das Gesicht zu retten und es in die Ewigkeit hineinzuführen. Aus der Masse der Toten, der Erde, des Staubs, soll die Individualität der einzelnen, geliebten Person erhalten bleiben. Geier zeigt noch etwas fundamentales: die zeitlich letzte Maske des Menschen.
Die meraner gruppe, novepiúuno, ist ein Zusammenschluss von Künstlern aus dem Raum Meran. Meran (ital. Merano, lat. Castrum Maiense) ist eine Kurstadt im dreisprachigen Südtirol.
Das italienische novepiùuno heißt soviel wie 9+1. Die 9 steht für die neun Meraner Künstler, die 1 hingegen für den jährlich wechselnden Gastkünstler.
Mitglieder der meraner gruppe sind: Sabine Auer, Franziska Egger, Hannes Egger, Martin Geier, Christian Martinelli, Stefan Sader, Sara Schwienbacher, Peter Schwellensattl und Peter Tribus. Jährlich arbeitet die meraner gruppe mit einem Gastkünstler zusammen. Im Jahr 2007 war es Gabriele Amadori aus Mailand, 2008 ist es Ugo Dossi aus München.
Im Jahr 2008 setzt sich die meraner gruppe speziell mit der Identität (vom lat. Idem „dasselbe“) auseinander. Identisch sein meint formal, dass A gleich A ist. A ist mit sich ident, wenn es in verschiedenen Sachlagen und Umständen immer dasselbe bleibt. Streng genommen kann kein Ding mit einem anderen identisch sein, es kann höchstens Ähnlichkeit oder (Fast)-Gleichheit herrschen. Ein Ei gleicht dem anderen, ist aber nicht identisch.
Im Unterschied zu den vorausgegangen Ausstellungen im Jahr 2008 („A=A“ und „Identität der Gegensätze“), in welchen das soziale Geflecht im Mittelpunkt stand, hat sich der Fokus verändert. Das Individuum rückt in den Vordergrund. Das Kollektiv gibt die Einzelpersonen frei, diese beschäftigen sich mit dem Ich (auf südtiroler Mundart bzw. auf Englisch „I“), ohne Rücksicht auf die soziale Umgebung, ohne Kompromisse und ohne Diplomatie. Die Frage der Identität wird zur Frage des Einzelnen. Jeder Einzelne spricht und jeder Einzelne hört zu. Die Ausstellung ist eine Ich – Ich Beziehung. Das Ich ist thematisch. Ob es mit sich identisch, ist zeigt sich im Auge des eigenen Angesichts.
Die Ausstellung bleibt bis zum Donnerstag, 06. November zugänglich, am Freitag 07. Oktober um 20.00 Uhr eröffnet Peter Schwellensattl aus der meraner gruppe unter dem Titel "I".
Öffnungszeiten: Samstag - Donnerstag 16.00-20.00 Uhr.
