We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Metaday #15: RFID Event
Einmal im Monat lädt das Metalab Vortragende aus aller Welt ein, bei uns
von ihren Projekten und Ideen zu erzählen. Anschließend gibt es Platz für
Lightning Talks, wo Besucher aktuelle Unternehmungen und Vorhaben vorstellen
können, sowie ein Buffet und gemütliches Ambiente für Diskussion und Austausch.
Das Metalab lädt herzlich zum Metaday #15
am Freitag, den 3\. Oktober 2008, 19:30
im Metalab, Rathausstrasse 6, 1010 Wien <http://metalab.at/wiki/Lage>
== RFID: Schnüffelchips für die Überwachungsgesellschaft - oder geht das
auch datenschutzfreundlich? ==
Vortragender: Andreas Krisch
http://www.edri.org/ – http://www.vibe.at/
Abstract:
Radio Frequency Identification (RFID) Tags sind Transponder, die drahtlos
ihre Seriennummer und eine beschränkte Menge weiterer Daten übermitteln,
somit Gegenstände oder auch Lebenwesen kennzeichnen können. Üblicherweise
passiv, beziehen sie ihre Versorgungsspannung über die elektromagnetische
Strahlung die das Lesegerät aussendet. Die Technik an sich ist nicht neu,
aber Miniaturisierung und Massenfertigung machen sie für allerlei
Anwendungen interessant.
RFIDs sollen Joghurtbecher „intelligent“ machen, mehr und aktuellere
Produktinformation zu den Konsumenten bringen und die Steuerung von Liefer-
ketten im Groß- und Einzelhandel erleichtern. Grundlage dafür sind die
eindeutige Kennzeichnung von Produkten sowie weltweit interoperable
Produktinformationssysteme.
Aufgrund der immensen Datenmengen die beim RFID-Einsatz potentiell anfallen
und die Privatsphäre der Betroffenen massiv gefährden können ist diese
Technologie bei Verbraucher- und Datenschützern gleichermaßen in Misskredit
geraten während die Industrie Lobgesänge an deren Segnungen anstimmt.
Der Eintritt ist wie immer frei.
Das wirtschaftliche und technische Potential der RFID Technologie ist
jedenfalls enorm, gilt sie doch als Wegbereiter des Internet der Dinge, in
dem sich „intelligente“ Alltagsgegenstände vernetzen und damit neue hilf-
reiche Services und Dienstleistungen ermöglichen.
Der Vortrag beschäftigt sich mit den Datenschutzaspekten des RFID-Einsatzes
am Beispiel des geplanten globalen Produktinformationssystems EPC Global
Network, behandelt aktuelle Entwicklungen der EU Politik zu RFID und Daten-
schutz, und geht der Frage nach ob der Einsatz von RFID zwangsläufig eine
Einschränkung der Privatsphäre der Betroffenen mit sich bringen muss, oder
ob datenschutzfreundliche Technikgestaltung die „Schnüffelchips“ entschärfen
kann.
Zur Person:
Mag. Andreas Krisch ist Wirtschaftsinformatiker und ausgebildeter Daten-
schutzbeauftragter sowie Experte für das Europäische Datenschutz-Gütesiegel
(EuroPriSe). Als Obmann von VIBE!AT und Vorstandsmitglied der NGO EDRi -
European Digital Rights ist er in der internationalen Vernetzung und
Zusammenarbeit von Datenschutz- und Bürgerrechts- Organisationen tätig und
vertritt EDRi gegenüber Gremien der Europäischen Union. Er beschäftigt sich
seit einigen Jahren mit dem Themenbereich RFID und Datenschutz und ist
Mitglied der RFID Expertengruppe der Europäischen Kommission.
Seine Firma mksult GmbH unterstützt Unternehmen beim datenschutzkonformen
Umgang mit personenbezogenen Daten und gibt die deutschsprachige Ausgabe
des EDRi-gram heraus.