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Bernhard Cella: Nanjing Video- Portrait I - V Event
Mittwoch 24. September 2008, 19 Uhr
Do. 25. 09. 14 - 19 Uhr
Fr. 26. 09. 14 - 19 Uhr
Sa. 27. 09. 12 - 17 Uhr
Zur Präsentation spricht:
Leo Findeisen, Akademie der bildenden Künste Wien
Anschauung ohne Begriff - Zur Arbeit “Video-Portraits” von Bernhard Cella
Bernhard Cellas Installation “Video-Portrait” entstand in der Auseinanderseztung mit chinesischen Künstlerinnen und Künstlern. Den Begriff des “Videos”, dessen lateinische Grundbedeutung lediglich “ich sehe” meint, interpretiert Cella dabei so direkt wie möglich, indem er den Dichtungsvorgang zeichnender Künstler selbst wieder in den Rang eines Inhalts erhebt.
Was als Experiment in Nanjing, China, entstand, abstrahiert sich im Ausstellungskontext durch den Betrachter zu einem lebendigen und intensiven, teils auch unheimlichen Spielfeld des gegenseitigen Blickens und Erblicktwerdens.
Im taxierenden Blick auf den Anderen manifestiert sich die subtilste und menschheitsgeschichtlich älteste Formen einer actio-in-distance, wo Blicken zugemutet wird, dass sie zielen, treffen, ja töten können. Doch nicht jeder abschätzende Blick muss per se ein abschätziger sein, nicht jedes in sich
ruhende Anschauen muss es mit dem Objekt, das im Fokus gehalten wird, deshalb schon übel meinen.
Die zugleich wortlose und gedankenvolle Auseinandersetzung mit der so genannten “eigenen Sicht”,einer als Bild und Blick imaginierten Haltung zu sich und “dem Anderen”, wird in Bewegung gesetzt. Doch wer macht den Anfang? Zeitgenössische Individuen, Künstlerinnen und Künstler, Chinesen.? Die Antworten auf solche Fragen scheinen so wenig vorgegeben zu sein wie die Sicht auf unser Selbstbild stehen, ruhen oder tanzen mag.
Leo Findeisen