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ÖFA Schindler Lecture#8: Constructing the Everyday. The Work of Sarah Wiggleswor Event
Constructing the Everyday
Seit der Gründung ihres Büros im Jahr 1994 hat die Londoner Architektin Sarah Wigglesworth mit einer Fülle von sensiblen Architekturprojekten auf sich aufmerksam gemacht. Ein Umstand, der auch der renommierten Sunday Times nicht entgangen ist, als sie der Architektin ihre wachsende Bedeutung als „important urban innovator“ attestierte.
Sarah Wigglesworths Architektur thematisiert auf innovative Weise Niedrigenergie und ökologische Materialien. Fast möchte man hinzufügen, wie jede gute und emanzipierte Architektur heute. Doch zeichnet sich die Architektur der Engländerin durch die höchst ungewöhnliche Art und Weise des Material-Einsatzes aus, ebenso wie durch die profunde theoretische Reflexion ihrer Praxis: Sie war – bis dato im Bereich Architektur einzige – Fulbright-Stipendiatin (1991), später Lehrende an verschiedenen englischen Architekturschulen und publizierte eine Fülle von Texten zur Architektur. Derzeit ist sie Professorin an der Sheffield School of Architecture. 1996 organisierte sie zusammen mit den ArchitekturtheoretikerInnen Katarina Rüedi und Duncan McCorquodale eines der ersten europäischen Architektursymposien zum Thema Architektur, Gender und Transdisziplinarität. In ihrer Einleitung zu ihrem damaligen Beitrag Practice: The Significant Others (McCorquodale, Rüedi, Wigglesworth: Desiring Practices, Black Dog Publishers: London 1996) erzählt sie von einem Abendessen unter befreundeten ArchitektInnen, der Diskussion über ihre prekäre Arbeitssituation, die doch so verschieden war vom stereotypen Leben des heroischen Architekten, aber vielmehr noch darüber, dass diese Arbeitssituation ein Gefühl der Unzufriedenheit, eines Mangels auslöse: Ein Mangel an Raum für eine Praxis der Architektur, die Theorie und Schreiben nicht vom Bauen und Geschlechtlichkeit nicht von der Administration abtrenne (um nur einige Beispiele zu nennen).
Heute setzt Sarah Wigglesworth ihre damals formulierten Vorstellungen mit zahlreichen Bauten, Projekten, mit Ausstellungen, Texten und ihrer Lehre um. 2001 rückte sie ihre Architekturpraxis mit einem Strohhaus, ihrem eigenen Wohnhaus und Büro, erstmals eindrücklich ins Licht der Öffentlichkeit und bekam dafür prompt eine Fülle an Preisen verliehen. Es folgten bis heute eine großen Zahl von unterschiedlichsten und vielfach ausgezeichneten Planungen und Realisierungen in allen Größenordnungen von privaten Bauaufgaben über Wohn-, Kultur- und Sozialbauten bis zu Masterplänen.
Sarah Wigglesworth
MA Dip Arch FRSA RIBA MBE
Seit 1994 Sarah Wiglesworth Architects
Lehre: Seit 1998 Professor of Architecture, The University of Sheffield, 1996-98 – Master Course Director, Kingston University, Gastlehre u.a. University of Cambridge, South Bank University, University of North London, The Bartlett; Theoriekurse (Auswahl): Gender and Architecture (2000-), Changing Attitudes to the City (1998), Theory of Practice (1994-97)
Ausstellungen (Auswahl): Scratching the Surface: New London Facades by London Architects, Buidling Centre 2007, Biennale Venedig, 2006, Make Your Case, Architecture Foundation, London, 2001, The Everyday, RIBA Architecture Centre, London, 1996, Desiring Practices, RIBA Architecture Centre, London 1995