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Satch Hoyt . Beyond the Ring Event
16.09-08.11.2008
Die Galerie Steinek freut sich, die erste Einzelausstellung von Satch Hoyt in Österreich zu zeigen.
Im Alter von 16 Jahren beginnt Satch Hoyt seine Karriere als Sänger und Tänzer im Musical „Hair“. In seiner weiteren Entwicklung als Musiker und Komponist arbeitet er u.a. mit Louise Bourgeois an ihren weniger bekannten sprachlichen Kunstwerken als Dichterin und Rapperin (Album „Otte”, 1996 mit Ramuntcho Matta).
Satch Hoyt hat auch mit Grace Jones „The Key to Funky“ komponiert, welche man ab dem 27. October in ihrem neuen Album „Hurricane“ hören wird. Er ist Mitglied der Greg Tate´s Band „Burnt Sugar“ (Flöte, Schlagzeug) und spielt auch mit Robb Scott.
Geboren 1957 in London, aus weißer-britischer und afrikanisch-jamaikanischer Abstammung ist er viel unterwegs gewesen, hat die letzten Jahre in Paris und New York gelebt und ist heuer nach Berlin übersiedelt.
Seit zwanzig Jahren beschäftigt sich Satch Hoyt intensiv mit Objektkunst/Installation und Zeichnung/Malerei. Die Dichotomie zwischen akustischer und visueller Ausdrucksform bildet eine Doppel- und sich ergänzende Reflexion über die schwarze Diaspora und ihre multiplen Konsequenzen im Sinne der Identitätsbildung. Mit der Installation aus dem Zyklus „DonKingDom“ (gezeigt 2004 im Walker Art Center im Rahmen der Ausstellung “The Squared Circle: Boxing in Contemporary Art” und derzeit im Art Today Museum in Beijing) erweckt Satch Hoyt die Geister von grandiosen und umstrittenen Schwergewichten des Jahrhunderts und erweist berühmten afroamerikanischen Boxern einschließlich Joe Louis und Sugar Ray Robinson die Ehre. Einerseits gibt es bildliche, kleinformatige Skulpturen aus Miniboxhandschuhen, auf der anderen Seite zeigen Zeichnungen die Gesichter der Kämpfer.
Fast alle Skulpturen von Satch Hoyt enthalten ein musikalisches Element. Diese Tonlandschaft bildet sich aus den typischen Tönen innerhalb und außerhalb des Ringes (einen hypnotischen „Hip Hop Beat“ von Sugar Ray Robinson beim Überspringen des Seils, die Schläge von Muhammad Ali auf den Beutel, deren Stimmen, das Brüllen der Masse, das Klingeln der Glocke und die Wörter der Schiedsrichter). Das Boxen und die Boxer stellen in der Sichtbarmachung der schwarzen Erfahrung eine beteutende Ikonographie dar. Jack Johnson, Joe Louis, Floyd Patterson, Muhammad Ali und viele der weniger Bekannten wurden Symbole der individuellen und rassischen Ermächtigung. Das Boxen, beziehungsweise der Wettbewerbssport wurden zum Emblem einer der wenigen vorhandenen Wege für schwarze Männer, Reichtum, Erfolg und Ruhm zu erlangen.
Der bildhauerische Aspekt von Hoyts Arbeit erforscht die Tatsachen der schwarzen Erfahrung in minimaler und direkter Weise, während die Zeichnungen sich der Fantasie und der Transzendenz widmen. Sie sind Träger für eine imaginäre Reise durch die Unbeugsamkeit und die Unterdrückung unserer Geschichte. Diesem Zweck dient auch die interaktive Installation „Say it Loud!“, 2004. „Say it Loud!“ ist eine mit Kunst- und Kulturbüchern aufgebaute Bühne, mit Leiter, Mikrophon und Lautsprecher ausgerüstet. Satch Hoyt lädt den Betrachter ein, sich einzumischen und die eigene Stimme der von James Brown beizusetzen. „Say it Loud!“ ist ein der Redefreiheit gewidmetes Werk.
Durch die Anwendung von umstrittenen Motiven und heldenhaften Persönlichkeiten bringt Satch Hoyt die unbehagliche Koexistenz der Kommunikation, der Unterhaltungsindustrien und der politischen und rassischen Identitäten zum Vorschein.