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Festival Europäischer Dichtungen Event
DIE RÜCKSEITE VON (SPRACH)MEDAILLEN
Lesungen und kommentierte Projektionen von
REINHOLD AUMAIER (Wien) “hundsdreg & dschogládbabia. weana gmiadboesie” (Bibliothek der Provinz) * LUDWIG ROMAN FLEISCHER (Wien) “Der Büttelschrei. Ilias, Odyssee und göttliche Komödie in Schüttelreimen (Sisyphus) * THOMAS NORTHOFF “Gedichtreflexe und poetische Fragmente auf Flächen im öffentlichen Raum” - aus der Sammlung des österreichischen Graffiti-Archivs für Literatur, Kunst und Forschung
Frech und respektlos wählt Ludwig Roman Fleischer „The Best of“ Ilias, Äneis und Göttlicher Komödie aus und unterwirft diese Stellen seiner übersetzenden Schüttelreimfolter – ein dichterischer Heidenspaß, eine unterhaltsame und subversive Lockerungübung.
Ludwig Roman Fleischer, *1952, unterrichtet Englisch an einer Wiener Mittelschule. Zahlreiche Bücher, zuletzt Zurück zur Schule, Roman, 2006; Die Enterbung, Roman, 2007.
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Vulgarität und Empfindungstiefe, sprachspielerischer Witz und Leidenschaft, Borniertheit und Bosheit – es gibt kaum einen prägnanteren Schauplatz des Aufeinandertreffens von Affekt und Sublimation als das Dialektgedicht. Reinhold Aumaier spielt in den Registern des Wiener Idioms, Rapidfanatismus inklusive.
Reinhold Aumaier, *1953, lebt in Wien. Lyrik, Prosa, Zeichnung, Kompositionen. Jüngste Veröffentlichungen: Lusthäusl & Lottabäng (2005); Rutschbonbon. Prosa (2007).
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Die überraschend zahlreichen poetischen Ausformungen in der Sprache an den Wänden können trotz der meist anonymen UrheberInnen (Volkskunst) unterschiedlichen sozialen Gruppen zugeordnet werden. Durch sexuelle, popularkulturelle, ethnische, religiöse und alltagsphilosophische Kontexte dieser Art von Graffiti lassen sich Motive, Haltungen und
Reibepunkte dieser gesellschaftlichen Gruppen erkennen und hinsichtlich deren Lebenspraxen interpretieren. (Thomas Northoff)
Thomas Northoff, *1947, freier Schriftsteller, Fotograf und Graffitiforscher in Wien (seit 1983 österreichisches GraffitiArchiv). Zuletzt erschienen Graffiti. Die Sprache an den Wänden (2005).