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Autopsia/Autopsie – von griechisch αυτο = selbst und όψη = die Betrachtung, der Blick, das Sehen – bezeichnet im Allgemeinen die genaue Untersuchung eines Gegenstandes oder Themas bzw. die Prüfung durch Augenschein; im Speziellen (der Medizin) eine Leichenschau (Leichenöffnung) bzw. (im Bibliothekswesen und bei Dokumentationen) die Erfassung von Dokumenten anhand der vorliegenden Originale – und steht im philosophischen Sinn für Selbstbeobachtung, eigenes Sehen und Wahrnehmen im Gegensatz zu den Berichten anderer.
Autopsia I als Titel einer Ausstellung von drei zeitgenössischen künstlerischen Positionen steht am Beginn einer „in progress- Reihe mehrerer Veranstaltung der Independent Gallery Tiho’s Tools. Ausgangspunkt und Gegenstand dieser „Beschau“ ist ein alltägliches und dennoch kaum thematisiertes Phänomen in unserer sich als demokratisch deklarierenden Gesellschaft: vital agieren deren Mitglieder im Knüpfen und Benützen von Beziehungen zwecks Durchsetzung persönlicher (Macht-)Interessen, (geistig) letal kann ihre Agitation werden aufgrund kommunikativer Ab- und Ausgrenzung des (vermeintlich) Anderen. Thomas Rothschild beschreibt die Basis solcher Agitation – pointiert bezogen auf Österreich – wie folgt: „Protektionismus, Begünstigung, Vetternwirtschaft, Nepotismus – es gibt viele Wörter, aber alle meinen sie das Gleiche. In Österreich hat man dafür eine eigene Verniedlichung , ‚Freunderl wirtschaft‘, und in keinem westeuropäischen Land wird sie so schamlos und so selbstverständlich betrieben wie eben hier. In der Politik wie im Kulturbereich, bei der Stellenvergabe wie bei der Verteilung von Privilegien: die Freunderl wirtschaft gehört zum Alltag und bestimmt die Umgangsformen.“ Auf dieser Basis wird nicht allein „befördert“, es wird gleichermaßen „zu Fall gebracht“ – auch hierfür gibt es viele Wörter und Methoden wie z.B. mobben, diskreditieren, kujonieren, denunzieren, „schlechte Luft machen“, eliminieren … Die Opfer solcher Machenschaften haben in der Regel weder eine Möglichkeit, sich zu wehren noch rehabilitiert zu werden, denn sie wissen nicht, was ihnen geschieht und noch weniger wissen sie, wie es geschieht.
Mistress of ceremonies Esther Attar-Machanek
Einleitende Worte Lucas Gehrmann, Dr. Prim. Harald David
Rezitation Marius Gabriel
Musikalische Begleitung Otto Lechner
Ausstellungsdauer / Exhibition : 26. 6. / 16. 9. 2008
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