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Michel Nedjar: Animo Event
Der 1947 in der Nähe von Paris geborene Sohn eines jüdischen Schneiders aus Algerien absolvierte eine Schneiderlehre und begab sich Ende der sechziger Jahre auf eine Reise durch Europa, Marokko, die Türkei, Afghanistan, den Iran, Indien, Mexiko und Guatemala. Puppen, die in Mexiko auf dem Markt verkauft wurden, faszinierten ihn, und nach seiner Rückkehr 1976 entstanden Nedjars erste eigene „Poupées“: verletzt wirkende Fetisch-Figuren aus Abfallmaterial. In den 1980er Jahren entstanden erste Zeichnungen und Malereien, oft in Serien und ohne Überarbeitung: maskenartige Gesichter, Körper und Tiere, die sich gelegentlich überlagerten. Sie wirkten wie Zeugen aus der Vor-Geschichte, Urbilder eines gemeinsamen Unterbewusstseins.
Tiere finden sich auch im Ausstellungstitel wieder. “Animo”, eine Wortschöpfung des Künstlers, ist abgeleitet vom französischen Wort für Tiere: “animaux”. Die Ausstellung beinhaltet rund 140 Malereien und Graphiken sowie 80 „Puppen“ (Objekte aus Stoff) des Künstlers. Viele dieser Arbeiten wurden noch nie öffentlich vorgestellt. Diese Schau ist die umfassendste Präsentation, die je von diesem wohl bedeutendsten lebenden Art Brut-Künstler Frankreichs gezeigt wurde. Michel Nedjar zählt heute zu den Klassikern dieses Genres. „Animo.!“ bietet einen Überblick über die wichtigsten Phasen seines bisherigen Schaffens und zeigt Nedjars Bedeutung _ nicht nur für die Art Brut, sondern auch für die gesamte Kunst der Gegenwart.