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FRAN ILICH
am
Mi, 14.05.2008, 19.00 h
im
Telenovelas als Instrumente der Existenz und des Widerstands
Telenovelas sind in Lateinamerika als Instrumente der Propaganda und
Kontrolle verteufelt worden, ihre emanzipatorischen Qualitäten jedoch hat
man nicht umfassend erkundet. Lateinamerikanische Autoren wie Carlos Fuentes
und viele andere haben sich dem Phänomen sehr angenähert, indem sie zum
einen die Möglichkeit ausgelotet haben, eigene Geschichten zu erfinden, und
andererseits das Genre zum Gegenstand ihrer Studien gemacht haben.
Intellektuelle wie Martín Barbero (Kolombien) und Nestor García Canclini
(Argentinien/Mexiko) haben sich grundsätzlich mit dem Phänomen befasst. Und
während viele dachten, dass das Genre zum Stillstand komme, ist es im
Gegenteil gesunder und munterer denn je, wird mit neuen Inhalten wie
Science-Fiction belebt (“The Clone”), Formaten wie dem der Sitcom verbunden
(“Ugly Betty”) oder taucht wie in der nicaraguanischen Serie “Sexto Sentido”
oder in Fran Ilichs “Modem Drama”, “Telenouvelle Vague” und “Fea y Rebelde”,
einer zapatistischen Telenovela, in Mexiko als Instrument der Veränderung
wieder auf.
Fran Ilich
Geboren 1975 in Tijuana, Mexiko, lebt und arbeitet in Mexico City.
Fran Ilich ist Nanounternehmer, Medienkünstler und Autor der Romane
“Metro-Pop” (Ediciones SM, 1997) sowie des kürzlich erschienenen
“Tekno-Guerrilla”. Er war Herausgeber von “Sputnik Cultura Digital magazine”
und Drehbuchautor von “Interacción” (Discovery Channel). Über “Fiction
Department”, einer Arbeitsgruppe zu Theorie und Praxis von narrativen
Medien, betreibt er den kooperativen Server possibleworlds.org, der u. a.
die Website der Zapatisten beherbergte. Seine Telenovela “Ugly & rebel”, mit
Gastauftritten von Shakira und Subcomandante Marcos, wurde von Youtube und
Televisa zensuriert. Zahlreiche Teilnahmen u.a. an Transmediale, Documenta
12 Magazines, Copenhagen International Documentary Film Festival, Antídoto,
MIT Media in Transition, Electronic Literature Organization Symposium, World
Social Forum Nairobi, La Habana International Digital Art Exhibit, Ars
Electronica Free speech camp (auf Einladung von ars electronica und public
netbase, 2000) und Berlinale Talent Campus. Er initiierte und leitete
verschiedene Festivals, darunter Borderhack, und Seminare zu narrativen
digitalen Medien u. a. an der Universidad Internacional de Andalucía,
Sevilla, und der Fynske Kunstakademi, Odensee.
Ein Postskript zur Ausstellung
Telenovela
(07.03.- 27.04.2008)
