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Ungleichzeitigkeit und Unmittelbarkeit: Eine Utopie des Sounds Event
In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte in bezug auf die kulturelle Sensibilisierung für Sound, Geräusch und Klang ein bemerkenswerter Boom beobachtet werden – ein Sonic Boom, im doppelten Sinne von Schnallknall, also Durchbruch und Konjunktur für das Sonische. So wird in der Bildenden Kunst einerseits das Verhältnis zu Sound als Gestaltungsmittel, andererseits das zur seit den 60er Jahren entstandenen Sound-Art neu kalibriert. Die durch die Konjunktur intermedialer Installation neu aufgeworfene Frage nach dem Raum in der Bildenden Kunst wird immer häufiger anhand von Klangexperimenten gestellt. Die Pop-Musik hat ihr spezifisches Verhältnis zu Sound als ihren primären Materialbezug erkannt und in das Zentrum selbstreflexiver Projekte gestellt. Das Alltagsleben ist durch individuelle und ausgestellte Soundkennungen - Klingeltöne, Handymusik, Klanginstallationen im öffentlichen Raum etc.- zu einem Schauplatz ständiger sonischer Semiosen geworden. Keine Frage, dass Corporate Sound Design auf der einen Seite und eine an Sound-Logos orientierte Produkt / Markenwerbung andererseits längst auf diese neuen Zeichensysteme reagiert haben. Im Film ist das Eigenleben der Soundspur - durch eine dem Tempo des Geschehens oder der Struktur der Montage gegenläufige Gestaltung von Geräuschen und Klängen, aber auch durch die Orientierung an bereits existierender Musik, an kulturellen Resonanzen jenseits der Immanenz des Films - in den letzten Jahren immer deutlicher herausgearbeitet geworden und hat das Mainstream-Kino als geläufiges Gestaltungsmittel erreicht.
Ein Kooperationsprojekt des Instituts für Kunst- und Kulturwissenschaften
und des Instituts für Bildende Kunst der Akademie der bildenden Künste Wien
sowie des Österreichischen Filmmuseums
17:00 Uhr
* Begrüßung und Einführung:
Diedrich Diederichsen, Alexander Horwath und Constanze Ruhm
17:30 Uhr
* Western Recording (USA 2003, 10:30 min)
* Regie: Mathias Poledna
* Tom Holert – „The Site of Recording, Film, Pop and the Studio” (Vortrag)
19:10 Uhr
* Welcome to L.A. (USA 1976, 106 min)
* Regie: Alan Rudolph
21:15 Uhr
* Elephant (USA 2003, 81 min)
* Regie: Gus Van Sant
* In Anwesenheit der Komponistin Hildegard Westerkamp,
* mit anschließendem Publikumsgespräch.