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Das Streit-Bild. Jacques Rancière und die Geschichtlichkeit des Films

Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Screening
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1 Termin
Dienstag 27. März 2018

Eine Tagung des Ludwig Boltzmann-Instituts für Geschichte und
Gesellschaft und des Instituts für Wissenschaft und Kunst in
Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum

Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK), 9., Berggasse 17
Österreichisches Filmmuseum (ÖFM), 1., Augustinerstraße 1
10.-12. April 2008

Die Schriften des französischen Philosophen Jacques Rancière, die Politik und Ästhetik in Strukturanalogie und wechselseitigen Durchdringungen denken, bieten Anlass, Fragen nach dem utopischen Potenzial des Films zu erneuern. Rancières Studien, Kritiken und kunsttheoretische Passagen zu einzelnen Filmen und Filmemachern ­ Lang, Mann und Lanzmann, Rossellini, Ray und Godard ­ nähern sich dem Kino über das, was in ihm an durchkreuzter Geschichte, an “unvernehmlicher” Politik und an Bruch mit Gewissheiten ist. Technisch betrachtet, eine der vorrangigen Künste des 20. Jahrhunderts, realisiert Film in zeitlich versetzter, nachträglicher Weise das romantische Projekt, im Sinnlichen Fähigkeiten zum sprachlichen Selbstausdruck zu entdecken: “Es ist jenes ästhetische Programm des Denkens, der Kunst und der Gemeinschaft, das gleichsam auf den Film gewartet hat, der dann den Begriff einer eigentlich ästhetischen Kunst hervorbringt: einer Kunst, die entbunden ist vom repräsentativen System, das an eine hierarchische Sozialordnung gekoppelt ist.” Einer “Aufteilung des Sinnlichen”, die “polizeilich” administriert, wer in welcher Funktion am Gemeinsamen teilhaben kann und wer anteillos und unsichtbar bleibt, setzt Rancière die Politik entgegen, die sich in Akten der Subjektivierung und der Wortergreifung zeigt und vorgegebene Identitäten, Platzierungen und Sichtbarkeiten stört. Die Bestreitung der Polizei-Ordnung bringt ein demokratisches ebenso wie ästhetisches Moment zur Geltung. Vor dem Hintergrund dieses Spannungsverhältnisses schlagen wir vor, die “Geschichtlichkeit des Films”, sowie Möglichkeiten einer politischen Filmästhetik zu diskutieren.

Vorträge von Elisabeth Büttner (Wien), Hermann Kappelhoff (Berlin), Markus Klammer (Basel), Sulgi Lie (Berlin), Vrääth Öhner (Wien), Bert Rebhandl (Berlin), Drehli Robnik (Wien), Ruth Sonderegger (Amsterdam), Michael Wedel (Amsterdam).

Samstag, 12. April, ­ Institut für Wissenschaft und Kunst:

11.00 Drehli Robnik (Wien):
Die durchkreuzte Fabel
Geschichtlichkeit des Films als Bruch im Ethischen bei Rancière

12.30 Bert Rebhandl (Berlin):
Nord-Süd-Konflikte
Rancière und Rossellini

15.00 Elisabeth Büttner (Wien):
Eine Kritik des Bildes erzeugt Verfahren der Geschichte.
Jacques Rancière liest Jean-Luc Godard

16.30 Vrääth Öhner (Wien):
“Das Reale muss zur Dichtung werden, damit es gedacht werden kann”
Jacques Rancières Begriff der (dokumentarischen) Fiktion

18.30 Sulgi Lie (Berlin):
Dissensuelle Montage
Zur Politik der filmischen Montage bei Jacques Rancière.

20.00 Ruth Sonderegger (Amsterdam):
Positive Kritik
Über Jacques Rancière als Sammler widerspenstiger Praktiken.

Archiv-Screenshot:

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