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Maskeraden: Hauptmann von Köpenick Event
Maskeraden
NS-Unterhaltungskino zwischen Anpassung und Verbot
4. April bis 1. Mai 2008, Metro Kino
Das Spektrum des Möglichen innerhalb eines faschistischen Regimes erkundet die zu Käutner und Staudte komplementär programmierte Schau »Maskeraden. NS-Unterhaltungskino zwischen Anpassung und Verbot«. Die von Frank Stern kuratierte und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Zeitgeschichte/Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte entstandene Reihe macht Widersprüche manifest, opake Oberflächen durchsichtig, zeigt Subversionen, wo es ›bloß‹ nach Unterhaltung aussah, demaskiert Propaganda als Kritik. Und umgekehrt. Wo, was wurde zensuriert, wie, womit Zensur vermieden? Wer den österreichischen und deutschen Spielfilm 1933 bis 1945 vorschnell – politisch und ästhetisch – schubladisiert, erspart sich Diskussionen, kaschiert allenfalls, woran er/sie sich nicht beteiligen, beteiligt haben sollen, Anteilnahme. Die Fragen sind aktueller denn je, der dreiste, sprühende Witz von Reinhold-Schünzel-Komödien, von VIKTOR UND VIKTORIA (1933) über AMPHITRYON (1935) bis LAND DER LIEBE (1937), nach wie vor be- und verzaubernd. Die Filmarchiv-Schau stellt 27 Filme, viele davon durchaus Meisterwerke, neu zur Diskussion. Nebst Raritäten wie den Carl-Junghans-Film ALTES HERZ GEHT AUF DIE REISE (1938) sind auch anhaltend populäre Produktionen wie TANZ AUF DEM VULKAN (1938) oder MÜNCHHAUSEN (1943) wieder und neu zu sehen.
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Maskeraden: Hauptmann von Köpenick
Schuster Voigt wird aus dem Gefängnis entlassen und benötigt für eine Arbeitsstelle Papiere, doch ohne Papiere keine Arbeit. Um der Bürokratie Herr zu werden ersteht er eine gebrauchte Hauptmanns- Uniform und besetzt das Rathaus von Köpenick, um an die Papiere zu kommen … Der Entstehungsgrund des Films war die damalige Wiederbewaffnung der BRD; Käutner wollte den Deutschen die Uniformanhimmelei madig machen. Herausgekommen ist sein bekanntester und erfolgreichster Film, mit einem fixen Platz im Filmolymp der deutschen Komödie. Zahlreiche Auszeichnungen belegen dies: Filmbänder in Gold in den Kategorien Bester Film, Regie, Drehbuch, Bauten und für Hauptdarsteller Heinz Rühmann. Preis der deutschen Filmkritik für die Regie und Schauspieler Martin Held. Berliner Kritikerpreis für Heinz Rühmann. Bambi für den künstlerisch wertvollsten und geschäftlich erfolgreichsten Film sowie eine Nominierung für den Academy Award (Oscar) in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. (rf)