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Mikrogeschichten vom Anschluss Event
Das Programm besteht aus zwei Blöcken mit Filmen, Einführungen und Diskussion.
Zwischen den beiden Blöcken gibt es eine Pause.
Das filmische Bild von “Anschluss” 1938 ist maßgeblich von jenen ikonischen Aufnahmen bestimmt, die von der NS-Filmpropaganda hergestellt wurden. Bildästhetik und Dramaturgie, die den NS-Wochenschauen zugrunde lagen, bilden bis heute das visuelle Inventar, mit dem das Ereignis in TV-Dokumentationen, Lehrmitteln, Museen und Kinofilmen illustriert wird.
Die Veranstaltung will in der Gegenüberstellung des propagandistischen Bildes mit Amateurmaterial, Kulturfilmen und Fragmenten österreichischer Wochenschauen Formen der historischen wie auch der retrospektiven Ästhetisierung und Narrativisierung des “März 1938” debattieren.
Diese “Mikrogeschichten” - Filmberichte von Aktivitäten der Wiener Nationalsozialisten vor 1938, Schnappschüsse vom “Alltag im Anschluss”, Reportagen der Wiener Polizei, filmische Tourismusprospekte des “Traumlands Ostmark” - brechen die spektakuläre Monumentalisierung des “Anschlusses”, das beharrende “modernistische Ereignis” im Sinne Hayden Whites auf, zeugen aber gleichzeitig von der alltäglichen Verstrickung der Österreicher in das NS-System.
In der Veranstaltung werden auch nicht-filmische Quellen aus dem Frühjahr 1938 sowie Beispiele für nachträgliche Bearbeitungen des Ereignisses etwa im Avantgardefilm zitiert. (Michael Loebenstein / Siegfried Mattl)
Gäste: Hans Petschar (Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek) und Heidemarie Uhl (Akademie der Wissenschaften).
Neben den genannten Filmen werden Beispiele aus NS-Wochenschauen und von Bearbeitungen von Archivmaterial im Avantgarde- und Dokumentarfilm 1938-1988 gezeigt.
Auf Einladung des Austrian Cultural Forum stellt das Filmmuseum von 10. bis 14. März eine erweiterte Version des Programms in New York vor.
Zur Veranstaltung erscheint ein Schwerpunktheft der Zeitschrift zeitgeschichte.
Filmdokumente zur Zeitgeschichte ist eine Veranstaltung des Filmmuseums und des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte und Gesellschaft, Wien, in Kooperation mit der Uni Wien und dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI). Wir danken dem United States Holocaust Memorial Museum, Washington, für seine Unterstützung. Filmdokumente zur Zeitgeschichte wird aus Mitteln des Zukunftsfonds der Republik Österreich gefördert.