We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
LIteratur als Radiokunst Event
Wie bereits in den vergangenen Jahren werden die vier Produktionen der Reihe LITERATUR ALS RADIOKUNST ( ORF KUNSTRADIO ) in Vorführung und im Gespräch mit den Autorinnen und Autoren vorgestellt: Die vier - je etwa 15-minütigen und eigens für die akustische Realisierung mit und durch die Autoren im Studio – entstandenen Textverdichtungen erkunden Alternativen zu den traditionellen Genres von “Hörspiel” oder “Lesung”.
Dank der freundlichen Unterstützung seitens des ORF sind die Arbeiten in 5.1.- Surround- Qualität zu hören.
1. ANJA UTLER : “suchrufen, taub” ( 11:43 )
2. ANN COTTEN : “parkbank” ( 16:00 )
( Ursendung 8. 7. 2007 )
Die für ihre fundamentale Materialpoesie ausgezeichnete Dichterin ANJA UTLER schwingt sprachlich den Radiowellen nach : In “suchrufen, taub” erkundet und wendet sie die blind aus den Lautsprechern dringenden Brechungen der Beschallung. Was indes geschieht, wenn sich das Ich aus dem Bild - folglich Sender und Weltempfänger - verliert, demonstrieren die Sprach-Schreck-Momente von ANN COTTEN: Das minimalistisch und metaphysische Spiel auf der “parkbank” nimmt den Dreh zwischen Schmerz und Scherz.
3. DANIEL WISSER : “Die Tür” ( 14:41 )
4. ULRICH SCHLOTMANN : “Von Eriwan bis Samarkand” ( 9:48 )
( Ursendung 9. 12. )
DANIEL WISSER ist literarisch ein unkonventioneller Formalist und Praktiker eines melancholischen Humors. Wissers klägliche Liebesromanze “Die Tür” sprengt das Klischee eines einsinnig fliessenden Bewusstseinsstroms auf in die verschiedenen Klangregister des Pathetischen und Banalen. - “Von Eriwan bis Samarkand” lautet das anspielungsreiche Spektrum der Sender, durch welche ULRICH SCHLOTMANN die seit Jahren konsequent praktizierte narrative Grundkonstellation “Ein Mann ging in den Wald” manövriert. Im Splitting der Stimmen auf die fünf Surround-Kanäle geriete das Grobstoffliche des Sprechaktes schwer in die Nähe des Meta- Physischen - wäre da nicht Schlotmanns heimtückische Ironie.