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Gesprächsreihe:
Film als Theater - Theater als Film.
Das Werk Hans Jürgen Syberbergs
Der filmische Blick
Alix Gilka-Bötzow im Gespräch mit Stefan Grissemann (Leiter des Kulturressorts bei Profil, Filmkritiker)
Hans Jürgen Syberberg, geboren 1935 in Nossendorf/Pommern, zählt bis heute zu den umstrittensten deutschen (Film-)Künstlern. Von der heimischen Kritik lange Zeit abgelehnt, fand sein Werk mit Susan Sontag, Michel Foucault oder Francis Ford Coppola bereits in den 70er Jahren international namhafte Fürsprecher. Syberbergs Themen von der Spätromantik über das Universum Richard Wagners bis zu den Ruinen des Drittes Reichs, haben längst auch das Interesse einer jungen Kunstgeneration von Jonathan Meese bis Christoph Schlingensief gefunden.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien konzentriert sich auf das Spätwerk des Künstlers, speziell auf die beiden Filme Die Nacht (1985) und Ein Traum, was sonst? (1994), die von Schauspiel und Wandlungsfähigkeit einer überragenden Edith Clever leben. Die Nacht, ein gigantischer sechsstündiger Monolog - wie Wagners Ring in vier Teilen angelegt – vereint Gedichte, Prosatexte, Briefe, Reden und dramatische Partien, die Trauer und Abschied, Untergang und Todesnähe beschwören. Durch diese zentrale Projektions-Installation wird der Raum zu einem begehbaren Film, in dem der Betrachter den Monolog der Edith Clever als Gespräch mit sich selbst erlebt.
Mit seinem Hang zum „grenzüberschreitenden Kunstwerk“ löst Syberberg die Grenzen zwischen den Kunstgattungen auf. Zeit und Raum werden aufgehoben und der Betrachter mit einem schillernden Kaleidoskop aus assoziativen Bruchstücken der „abendländischen Kulturgeschichte“ konfrontiert.
In der Kunsthalle Wien ergänzt Syberberg die zentrale Installation mit bisher kaum gezeigten Filmen und filmischen Fragmenten über Einar Schleef und Oskar Werner. Neben der Retrospektive aller Filme kommentiert der Künstler die Ausstellung täglich über seine Homepage.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien wurde gemeinsam mit Hans Jürgen Syberberg konzipiert und findet in Kooperation mit der Ursula Blickle Stiftung/Kraichtal statt.
Die Ursula Blickle Stiftung hingegen, fokussiert in einer Projektions-Installation von vier Filmen auf den Wagnerschwerpunkt in Hans Jürgen Syberbergs Werk (zu sehen von 17. Februar bis 30. März 2008).
