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Herlinde Koelbl. JÜDISCHE PORTRÄTS Event
Zur Eröffnung sprechen Herlinde Koelbl und Robert Menasse Seinen Besuch hat auch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer zugesagt.
Weiters anwesend sein wird Robert La Roche, Designer
In den Jahren 1986 bis 1989 porträtierte die Fotokünstlerin Herlinde Koelbl deutschsprachige, jüdische Persönlichkeiten, die der Shoah entkommen waren, mit der Kamera und führte eindringliche Dialoge mit ihnen. Ab 5. Februar 2008 zeigt WestLicht. Schauplatz für Fotografie rund 35 dieser großformatigen Originalabzüge in Verbindung mit Zitaten aus den Interviews. Unter den Porträtierten sind u.a.: Alfred Eisenstaedt (Fotograf, Fotojournalist), Sir Ernst Gombrich (Kunsthistoriker), Karl Kahane (Industrieller), Teddy Kollek (Politiker), Marcel Reich-Ranicki (Literaturkritiker), Georges Tabori (Schauspieler, Regisseur, Autor), Bruno Kreisky (Österreichischer Bundeskanzler) und Simon Wiesenthal, Leiter des Dokumentationszentrums B.J.V.N.
Um in den 1930er und 1940er Jahren dem Nazi-Regime und damit der Shoah zu entkommen, blieb den meisten Persönlichkeiten jüdischer Abstammung nur der Weg ins Exil. Nur wenige kehrten nach dem Krieg zurück in ihre alte Heimat. Herlinde Koelbl fotografierte und befragte sowohl jene, die heimkehrten als auch jene, die es vorzogen, im Exil zu bleiben. Sie sprach mit ihnen über ihr Verständnis von jüdischer Tradition, Religion und Heimat, über ihre Haltung zu Israel, Deutschland und Österreich. Die freilich sehr unterschiedlichen Antworten sind – jeweils in Verbindung mit den hochsensibel fotografierten Porträts – überaus persönliche Erinnerungen jeder/s einzelnen GesprächspartnerIn.
Die Fotografien und Interviews stellte sie in der Publikation „Jüdische Porträts“ (1. Auflage: 1989) gegenüber. Entstanden ist daraus das Porträt jener jüdisch-deutschen Generation, welche die Zerschlagung dieser Kultur miterleben musste und sie überlebte. Vor diesem Hintergrund ist Herlinde Koelbls Arbeit als historisch überaus aufschlussreiches Zeitdokument zu lesen: als wertvolles geschichtliches Unternehmen, da heute nur mehr wenige der Interviewten noch am Leben sind.