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Jeannie Moser: Jetzt bin ich nicht mehr ich Event
WISSENSCHAFTLICHE DROGENFORSCHUNG ALS SUBJEKTFORSCHUNG
Wie muss ein “Ich” entworfen sein, um zu verstehen, dass nur ein winziger Tropfen Substanz dazu führen kann, dass dieses “Ich” dann “nicht mehr ich” ist – wie es der Chemiker und LSD-Entdecker Albert Hofmann einmal beschrieben hat?
Psychoaktive Substanzen lösen außergewöhnliche Erfahrungen aus, sie modifizieren Wahrnehmungen, greifen in kognitive Abläufe ein und strukturieren diese grundlegend neu. Das Subjekt schließt sich mit der Substanz in einem interaktiven Verbund zusammen, der nachträglich nur schwer zu lösen ist. Daher drängen sich Fragen danach auf, wie synthetische Wirkstoffe und das menschliche Nervensystem voneinander abzugrenzen wären, oder nach dem Entstehungsort sowie den Produktions- und Funktionsweisen des Bewusstseins.
Jeannie Moser befasst sich in ihrem Vortrag mit den Wandlungen von Erklärungsmodellen und Semantiken des Subjekts im Feld der Drogenforschung. Diese anthropologischen Überlegungen betreffen nicht zuletzt das Verhältnis von Materie und Geist.
Jeannie Moser, Mag., studierte Deutsche Philologie und Spanisch an den Universitäten Hamburg, Wien und Madrid. Von 2004 bis 2007 war sie Stipendiatin am Konstanzer Graduiertenkolleg “Die Figur des Dritten”. Sie ist IFK_Junior Fellow.
Publikationen: Poetologien | Rhetoriken des Wissens. Einleitung, in: Arne Höcker, Jeannie Moser, Philippe Weber (Hg.), Wissen. Erzählen. Narrative der Humanwissenschaften, Bielefeld 2006, S. 11–16; Die Metamorphosen des Dämons. Figurationen eines epistemischen Dings bei Albert Hofmann, in: Michael C. Frank, Bettina Gockel, Thomas Hauschild, Dorothee Kimmich, Kirsten Mahlke (Hg.), ZfK – Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Bd. 1.: Fremde Dinge, Bielefeld 2007, S. 99–108.