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Während die Ästhetik sich mit der Frage beschäftigt, wie sie das nicht-diskursiv Vorliegende der Kunst diskursiv fassen, es in Sprache übersetzen kann und damit notwendig die Kunstpraxis als das dem Diskurs Andere definiert, versucht das Künstlerische Laboratorium dieses Unsagbare der Kunst für den wissenschaftlichen Forschungsprozess einerseits und für künstlerische Produktivität andererseits fruchtbar zumachen und in die eigene Diskurspraxis zu integrieren. Nach etwa zehnjähriger Konjunktur dieses Formats in der zeitgenössischen Kunst versucht der Beitrag, die Grundbedingungen des Art Laboratory historisch aufzuarbeiten und seine Produktivität in Kunst und Wissenschaft zu überprüfen.
Der Vortrag findet statt im Rahmen der Vortragsreihe „Produktivität“
Konzept und Organisation: Manfred Füllsack
Produktivität fungiert als zentrale Erwartung unserer wirtschaftlichen Aktivitäten. Darüber hinaus scheint sie heute aber auch Lebens- und Tätigkeitsbereiche zu orientieren, an die wir ökonomische Maßstäbe in der Regel nur mit Unbehagen anlegen. Zwischenmenschliche Beziehungen etwa, aber auch Kunst, Erziehung, Wissenschaft oder das Verhältnis zu unserer Umwelt, betrachten wir in der Regel als unzureichend erklärt, wenn sie mittels Output/Input-Relationen erfasst und an ihrer Verwertbarkeit oder Anwendbarkeit gemessen werden. Trotzdem boomen wissenschaftliche Bemühungen, auch solche Zusammenhänge noch im Hinblick auf ihre „subjectively expected utility“, ihre „evolutionären Vorteile“, ihre „bounded rationality“, ihre „situative Logik“ zu erfassen. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Vortragsreihe den wissenschaftlichen und politischen Spannungen zwischen Ökonomisierung und Nicht-Ökonomisierbarkeit und thematisiert insbesondere jene „Randbereiche“, in denen dieses an seine Grenzen zu stoßen scheint.
