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Eintritt: AK 11€ VVK 9€
DJ: V- Team
Was genau Molly McGuire über ihren Mondo Generator-Chef Nick Oliveri dachte, als dieser an einem sommerlichen Abend im Juli 2004 bei einem Konzert in Trossingen (!) vor aller Augen den örtlichen Mischer vermöbelte, wissen wir nicht. Es braucht aber wenig Phantasie, um zu ahnen, dass der Mondo-Tross im Anschluss an diese Aktion verstärkt die Worte “Schwachmat” und “Vollpfosten” im Munde führte. “I just wanna have a good time, cause music is fun” - Oliveris Leitmotto war nachhaltig überreizt.
Was lange währt wird gut. Wer so lange in namhaften Bands und/oder Projekten mitmischt, darf sich getrost und endlich der eigenen Verwirklichung widmen.
Molly McGuire aus Toronto musiziert lange im Underground und trifft irgendwann Rancho De La Luna Co-Gründer und Ladylover Dave Catching. Kurz als Yellow 5 unterwegs wird die Bassistin vom anderen Rancho-Chef Fred Drake samt Catching in die kalifornische Stoner-Wüste geholt und sie wird als Bassistin teil der legendär-verquären Earthlings? Bis Drake 2002 an Krebs stirbt lernt sie die ganzen Rancho-Ein-und-Ausgeher kennen, mischt auf einer Desert Session mit und auch auf der „Songs For The Deaf“ der Queens Of The Stone Age, deren „Mosquito Song“ ja eine All-Star Huldigung des frisch verstorbenen Rancho-Gründers darstellt. Wesentlich härter wird es im Folgenden, wenn sie mit Catching und Kyuss-Schlagzeuger Brant Bjork die Liveband vom Mondo Generator-Spinner Nick Oliveri gibt. Die unsteten Eskapaden von Oliveri lassen ihn bald ohne Band dastehen und Molly zieht es vor Mark Lanegan bei “Bubblegum” zu Helfen, mit Frank Black zu jammen und, oh ja, mit Peaches gerockt zu haben darf in einer Vita nicht fehlen.
Doch nun endlich: The Spores. Und konsequenterweise wird nicht alles zusammen gemixed was Molly McGuire so alles gestemmt hat. In ihrer eigenen Band klingt sie gänzlich anders. Rock, ja, aber auch viele Beats und viel Sphäre und, doch ja, Weiblichkeit. Auf der Bühne als Mondo Generator-Bassistin wäre es einem nie in den Sinn gekommen, aber als 2007er Europa-Support der Eagles Of Death Metal wirkt Molly McGuire on stage wie eine hochgewachsene Björk, verträumt und zu schlau für die bierselige Rock ‘n’ Roll-Masse. Und erst die B-Note. Selbstgemachte, seltsame Puppen führen die Gigs ein. Scratchen und schreien einen minutenlang zu Tode. Übernehmen während der Songs immer wieder ihre Arme, das Mikrofon, die Agitation und hinterlassen viel Verwirrung bei obigen bierseligen. Schön.
Und schön auch, dass Molly McGuire scheinbar endlich musikalisch angekommen ist, wo sie hin wollte.
