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Sonja Eismann und Elke Zobl: Women Getting Crafty Event
Handarbeit als radikale künstlerisch-politische Praxis
Seit einigen Jahren ist eine Bewegung zu beobachten, die jene Form der künstlerischen Tätigkeit aufwertet, die bis dato als nicht diskursfähig stigmatisiert war: Die Handarbeit, oder, englisch, Crafting. Junge Frauen entdecken diese Form der Eigenproduktion für sich als Strategie des Protestes und des Community-Building. In Übereinstimmung mit dem Gedankengut des Third-Wave-Feminismus reklamieren diese Frauen die „Coolness“ jener neuen, weiblich geprägten Do-It-Yourself-Kultur für sich. Parallel dazu ist ein Trend zur neuen Domestizierung von Frauen zu beobachten.
In unserem Vortrag sollen die verschiedenen Manifestationen des „Crafting-Fiebers“ sowohl in Bezug auf ihre ästhetischen wie politischen Implikationen analysiert und in den größeren Gesamtkontext der Zweiten und Dritten Welle der Frauenbewegung eingebettet werden. Das Spannungsfeld aus Self-Empowerment und freiwilliger Domestizierung sowie Überschneidungen von Ausdrucksformen zwischen „high“ und „low art“ werden ebenso thematisiert.
Sonja Eismann arbeitet als Publizistin und Kulturwissenschaftlerin in Berlin/Wien zu weiblichen Repräsentationsformen in der Popkultur. Sie ist Herausgeberin des Sammelbandes „Hot Topic. Popfeminismus heute“.
Elke Zobl ist Hertha-Firnberg-Stipendiatin an der Akademie der Bildenden Künste Wien und forscht zum Thema „Young women as creators of new cultural spaces“. Seit 2001 betreibt sie das Online-Archiv Grrrl Zine Network (http://grrrlzines.net).