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lia PERJOVSCHI / PERJOVSCHI dan Event
Ausstellungsdauer: 21. November 2007 – 12. Jänner 2008
DAN und LIA PERJOVSCHI
geboren 1961, leben und arbeiten in Bukarest
Die rumänische Künstlerin LIA PERJOVSCHI beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Sammlung, Archivierung, Strukturierung, Distribution und Vermittlung von Wissen aus Gesellschaft, Politik und Kunst. Dabei dient ihr eigener biographischer Hintergrund (ihr Leben unter der Diktatur von Ceausescu) als Grundlage ihres spezifischen künstlerischen Ausdrucks, der immer auch eine politische Aussage beinhaltet.
LIA PERJOVSCHI hat sich auf diese besondere Arbeitsweise direkt nach der rumänischen Revolution 1989 spezialisiert, um bis zu dieser Zeit nicht verfügbare Inhalte und deren Zusammenhänge zu kommunizieren. Bereits 1987 hatte sie das “Contemporary Art Archive“ CAA gegründet: “CAA is a space for contemporary art, an information centre, a place for alternative art education, an interdisciplinary meeting point, an organic, flexible, ongoing process, a context in motion, a museum in files“. Seit 1991 präsentieren sie und ihr Partner DAN PERJOVSCHI in ihrem gemeinsamen Atelier das “Open Studio“: eine frei zugängliche Archivsammlung von Materialien zur internationalen zeitgenössischen Kunst und Kunsttheorie. (zit. n. A. Nollert, 2006)
DAN PERJOVSCHI ist ein Zeichner, ein markiger, witziger Kommentator sozialer und politischer Ereignisse und des zeitgenössischen Kunstsystems, dem er sehr kritisch gegenübersteht. Seine Zeichnungen sind ephemer und temporär: sie werden entweder für eine Zeitung gemacht und damit nur für den Tag oder auf die Wände von Ausstellungsräumen gezeichnet. Die Komplexität seiner Arbeit ist im politischen Engagement begründet. Er arbeitet seit dem Ende des kommunistischen Regimes für die oppositionelle Zeitschrift “22” und für “Contrapunct“ als politischer Illustrator und Artdirektor.
Die Gegenüberstellung der Arbeiten von LIA und DAN PERJOVSCHI erzeugt ein Spannungsfeld, das die Bedeutung der beiden Positionen deutlich zum Ausdruck bringt: die archivarische, historische und gleichzeitig statische aber auch dynamische Dokumentation als Suche und Unterstreichung einer Identität – der rumänischen, der osteuropäischen –, die durch das CAA entsteht. Und gleichzeitig das Vergängliche, Temporäre, Kurzfristige oder Flüchtige, Banale oder Alltägliche, das die grundsätzliche Bedeutungslosigkeit des Individuums in unserer Welt hervorhebt.
Bereits 1994 zeigte die Christine König Galerie Arbeiten von LIA PERJOVSCHI, die im gleichen Jahr auch “Fünf Fenster“ für die Kunsthalle am Karlsplatz gestaltete. Zahlreiche Ausstellungen beider Künstler: u.a. Tate Modern London, Centre Pompidou Paris, MoMa New York, Walker Art Center Minneapolis, Moderna Galerija Ljubljana, Moskau Biennale.
Wir freuen uns, erstmals DAN und LIA PERJOVSCHI gemeinsam und umfassend zeigen zu können. LIA präsentiert ihre “Maps of Impressions“ als Erweiterung und Vervollständigung eines seit 1999 initiierten Projektes; DAN erweitert mit malerischen und zeichnerischen Mitteln den Galerieraum auf die Straße hinaus, wodurch sich zusammen mit einer Dia-Show seiner Zeichnungen und einem Wien-Tagebuch sein persönlicher Atlas manifestiert.