We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
I'm Not There [VIENNALE] Event
I’M NOT THERE
Ein Film von Todd Haynes
USA 2007, OF, 135 Min.
Musiker, Geschichtenerzähler, Lichtgestalt, Diva, Visionär: Bob Dylan ist all das in einer Person. In Todd Haynes’ filmischer Annäherung I’m Not There übernehmen sechs Schauspieler - darunter Richard Gere, Heath Ledger, Christian Bale und Cate Blanchett - die Rolle des exzentrischen Stars und porträtieren ihn in den unterschiedlichen Phasen und Stationen seines bewegten Lebens.
I’m Not There ist kein Biopic, denn Bob Dylan ist so nicht zu fassen. Haynes hat es gar nicht erst versucht. Er nähert sich auf andere Weise: Extro- und Introspektion, Nahaufnahme und Panoramablick in einem. Dabei geht Haynes konsequent seinen Weg weiter: Bereits in seinem frühen Kurzfilm Superstar hat er die «Karen Carpenter Story» mit Barbiepuppen erzählt, in Velvet Goldmine David Bowies Karriere auf den fiktiven Glamrock-Star Brian Slade übertragen. Nun lässt er in I’m Not There das klassische Erzählkino ganz fallen.
Dylan ist immer der Inbegriff des Wandels. Wie eine Katze hat sein Dylan sieben Leben, auch sieben Namen, was das Verständnis noch mehr erschwert. Und wenn auch die Idee, eine Person auf mehrere Figuren diverser Rassen und Alter aufzuteilen, nicht ganz neu ist - Todd Solondz hat das vor drei Jahren mit seinem Spielfilm Palindromes vorgemacht -, bei einer realen, noch dazu einer so vielschichtigen Persönlichkeit steigert sich der Reiz um ein Vielfaches. I’m Not There ist überreich in seinen Anspielungen, ist auch nicht ohne Anstrengungen, aber gerade darin wieder hochinteressant. Kein Film. Eine Meditation. Ein Free-Style-Konzert. Auch: ein Drogentrip. Dem man sich aussetzen muss, aber dafür belohnt wird. (Peter Zander)
TODD HAYNES
Geboren 1961 in Kalifornien. Kunststudium an der Brown University. 1978 entsteht sein erster Kurzfilm Suicide. Für Superstar: The Karen Carpenter Story (1988) erhält er den Golden Gate Award beim Filmfestival in San Francisco. Poison (1991), der Kurzfilm Dottie Gets Spanked (1993, VIENNALE 95) und Safe (1995, VIENNALE 95) werden ebenfalls preisgekrönt. 1998 entsteht Velvet Goldmine (VIENNALE 98), seine Hommage an den Glam-Rock, 2002 das Melodram Far From Heaven (VIENNALE 02).
In Anwesenheit von Todd Haynes und Ed Lachmann (Kameramann).