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Was hat die Wirklichkeit mit dem Film zu tun ? Event
4. Josefstädter Kulturgespräch
Was hat die Wirklichkeit mit dem Film zu tun?
Eine idyllisch anmutende Landschaft verleitet nicht wenige zu dem Vergleich mit einem Postkartenmotiv. Gelegentlich ist als Kommentar zu einer überraschend eingetretenen Situation zu hören, man komme sich vor wie in einem Film. Und wer hat nicht schon einmal gedacht, eine Bekannte würde sich ebenso bewegen wie eine Moderatorin im Fernsehen? Oder ist der Auftritt von Amateuren in Online-Übertragungen im Netz nicht bereits die Entäußerung des Alltags an die medialen Gepflogenheiten?
Nachdem der kulturpessimistische Diskurs der letzten Jahrzehnte ständig nach den Einflüssen der neuen Medien auf unser Dasein gefahndet hat, stellt sich die Frage, ob nicht (immer schon) ein Prozess in anderer Richtung vonstatten gegangen ist. Es mag doch sein, dass die Herstellung und Gestaltung filmischer wie fotografischer Produkte seit jeher von dem Wunsch beseelt gewesen ist, in diese gewissermaßen einzutreten, also Rollen in den Medien zu übernehmen. Nicht jene passive des Zuschauers, sondern die des Akteurs, der seine Wirklichkeit als mediale Teilnahme begreift. Immer mehr Amateure sind in den Bildmedien präsent, man denke nur an die Knipser, die Urlaubsvideos und die privaten Websites, die den Bilderkosmos mit neuen Inhalten gefüllt und den Bildern neue Formen gegeben haben. Das Medium ist nicht allein die Botschaft, sondern die Ebene, auf der das eigentliche „first life“ stattfindet.
Einführung:
Dr. Ruth Beckermann, Dokumentarfilmerin und freie Autorin
Mag. Klaus Nüchtern, Journalist, Leiter der Kulturredaktion des Falter
Mag. Lisl Ponger, Bildende Künstlerin (Fotografie und Film)
Prof. Dr. Karl Sierek, Medienwissenschaftler
Moderation:
Dr. h.c. Timm Starl, Kulturwissenschaftler