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Der Einzug des Rokoko ins Inselreich der Huzzis”
(Andreas Karner, Mara Mattuschka und Hans W. Poschauko, 1989, 89 min)
Jeden Donnerstag während der Ausstellung “Lange nicht gesehen. Begegnungen mit dem Museum auf Abruf” Kommendes Screening am 02. August 2007, 18 Uhr
Der herrschsüchtige Jugendliche Reverend M’Zimbe, Sohn der Vorstadtdirne Conny, steht im Spannungsverhältnis zu dieser zwischen Ablehnung aufgrund der durch sie verursachten Unterdrückung sexueller Selbsterfahrung und Gefallsucht gegenüber der konträr agierenden Mutter als Prostituierte. Nach deren Affäre mit Kronprinz Rudolf kurz vor dessen Selbstmord, macht er sich auf, um den zwar kannibalistischen, jedoch grundsätzlich harmlosen Huzzis, einem Inselvolk, seine despotischen Ansichten aufzuoktroyieren, um die zeitlebens entbehrte mütterliche Bestätigung zu erhalten. Unter Vorspiegelung der Notwendigkeit der kulturellen Erziehung und Ausmerzung des falschen Glaubens bzw. des unkonformen Essverhaltens macht sich Reverend M’Zimbe die kindliche Unschuld der Huzzis manipulierend zu Nutze.
Mit großer Ironie und feinem Witz erzählen die Künstler in rudimentärer Pappkulisse die Geschichte des Zusammentreffens einer herrschsüchtigen, eigene Defekte kaschierenden Psyche in Autoritätsposition und unbefangener Unschuld, sowie der latenten Billigung und geheuchelten Entrüstung der umgebenden Gesellschaft. “Der Einzug des Rokoko ins Inselreich der Huzzis” spiegelt die einerseitige Unsicherheit und andererseitige Unbeholfenheit in Konfrontation mit sozialer Neuerung und zwischenmenschlicher Auseinandersetzung in all den möglichen Erscheinungsformen und Reaktionen der Integration ins gesellschaftliche Globalbewusstsein.
