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Ausstellung: 29. Juni - 22. Juli 2007
Künstlerhaus k/haus Galerie
Begrüßung: Joachim Lothar Gartner (Präsident des Künstlerhauses)
Zur Ausstellung spricht: Vitus Weh (Kunstkritiker und Ausstellungsmacher)
Im Mittelpunkt einer vielschichtigen Installation, die den größeren Raum der k/haus galerie durchzieht, steht die Landschaft des Morsum Kliffs auf Sylt, die Erinnerungen wachgerufen und meinen Entdeckungsdrang angeregt hat. In den Schichtungen verschiedener Sande und Tone fand ich Gedanken aus Novalis ‚Die Lehrlinge zu Sais’ wieder, die mich während meines Studiums begleitet hatten: „… stieg in Höhlen, sah wie in Bänken und in bunten Schichten der Erde Bau vollführt war, …“
Die ‚bunten’ Schichten sind geologisch betrachtet sehr unterschiedliche Schleier, die sich farblich sehr voneinander unterscheiden. Eine reiche Palette an Erdnuancen, an Ursubstanz der Malerei.
Eckehard Klatt, der Inselgeologe von Sylt, erzählte in seiner Führung am Kliff vom Abbau durch Sturm und Gezeiten. Da und dort standen kleine Höhlungen offen in den Schichtungen der Inselbildung.
Immer wieder sah ich mich in Träumen in seltsamen Hohlräumen hinter vielen Schichten in Gebäuden oder Landschaften liegen. Starr und aufgebläht wie eine Ameisenkönigin, aber lichtdurchströmt und glücklich.
Einer der Lehrlinge kehrte glückserfüllt von einem Erkundungsgang zurück. „In unsre Mitte trat er bald, und brachte, mit unaussprechlicher Seligkeit im Antlitz, ein unscheinbares Steinchen von seltsamer Gestalt.“
Eisenverkrustete Objekte liegen im Sand des Kliffs. Manche davon aufgeknackt wie Nüsse – winzige Höhlen angefüllt mit merkwürdigem Material.
„Gerade diese Fremdheit ist mir fremd, und darum hat mich immer diese Sammlung zugleich entfernt und angezogen.“
Im Stift St. Lambrecht befindet sich ein Raum, dessen Wände mit unterschiedlichen Landschaftsdarstellungen geschmückt sind. Alle fiktiv bis auf das Hauptbild, eine Ansicht des Stiftes eingebettet in seine Umgebung. Dieser Raum wird als Landschaftenzimmer bezeichnet.
Schleier um Schleier wird von den Lehrlingen gehoben und zuletzt findet der Schüler sich selbst. „Auch ich will also meine Figur beschreiben, und wenn kein Sterblicher, nach jener Inschrift dort, den Schleier hebt, so müssen wir Unsterbliche zu werden suchen; wer ihn nicht heben will, ist kein echter Lehrling zu Sais.“
So entsteht ein komplexes Bild, das von einer konkreten Landschaft ausgeht und Beobachtetes, Erinnertes und Erahntes miteinander verbindet und vom Material der Landschaft erzählt.
