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Das Gesamtwerk
1. bis 27. April 2007
Eine Auftragsarbeit für Josef von Sternberg, aber was für eine: Schuld und Sühne in verdichteter Version, abgedreht in 28 Tagen, ohne die gewohnte totale Kontrolle über jedes Detail - und mit einem Sujet, so lässt sich unschwer aus dem restlichen Sternberg-Werk schließen, das ihm eher fremd gewesen sein dürfte.
Dennoch bei weitem mehr als der aufs murder mystery reduzierte Abglanz des Dostojewski-Romans, als der Crime and Punishment gemeinhin gilt.
Für Sternberg mag das Böse als Charakterzug in den Hintergrund treten, von seinem Hauptdarsteller Peter Lorre kann man das nicht behaupten: Sein Raskolnikow, der aufgrund einer philosophischen Wette mit sich selbst zum Mörder wird, ist die intelligenteste, bedrohlichste Filmversion der Figur, im täuschend jovialen Inspektor Edward Arnold findet er einen kongenialen Widerpart, und Lucien Ballards exzellente Schwarzweißphotographie verleiht dem Film bestechende atmosphärische Dichte. (C.H.)
Die Schau offeriert zahlreiche neu restaurierte Kopien, Raritäten von (und über) Sternberg, Vorträge von Janet Bergstrom und Werner Sudendorf sowie - als heimlichen Höhepunkt - die Präsentation des kürzlich aufgefundenen Prater- Fragments aus Sternbergs Wien-Film The Case of Lena Smith (1929).
