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Jüdisches Echo Vol. 72/2024 "Solidarität und ihre Grenzen" Event
Präsentation Jüdisches Echo Vol. 72/2024 “Solidarität und ihre Grenzen”
„Ich habe das Gefühl, auf zwei Eisplatten zu stehen, die unter mir auseinanderdriften“, schreibt Julya Rabinowich in ihrem Essay für das Jüdische Echo. Der neu aufgeflammte Krieg zwischen Israel und den Hamas-Terroristen und der parallel dazu laufende Krieg zwischen Russland und der Ukraine rücken die Vorstellung einer globalen Gemeinschaft in weite Ferne.
Ein Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe widmet sich jenen Bruchlinien, die der aktuelle Nahost-Konflikt wieder einmal deutlich gemacht hat. Bekommen Jüdinnen und Juden in Österreich den Schutz, den sie brauchen, um sich sicher zu fühlen? Und können sie jenseits politischer Sonntagsreden mit Solidarität rechnen, wenn sie bedroht werden?
Seit „Solidarität mit Palästina“ zum Vorwand wurde, um jüdische Gemeinden anzugreifen, fühlen sich manche Jüd:innen, die sich bisher für die Rechte der Palästinenser:innen eingesetzt haben, missbraucht. Auch die Diskussion um Asyl und Migration erscheint manchen nun in einem neuen Licht. Menschen, die sich weiterhin bemühen, über die eigene Gruppe hinauszudenken, berichten, dass sie sich selbst zerrissen fühlen. Doch es sind nicht nur die verhärteten Fronten im Nahost-Konflikt, die unsere Gesellschaft spalten. Während es noch nie so leicht war, sich zu vernetzen, machen Internetblasen, Fake News und politische Influencer:innen die Verständigung über gesellschaftliche Probleme nahezu unmöglich. Unterdessen eskalieren ökologische und soziale Missstände. Integrationsprobleme, Schulkrise und Pflegenotstand werden ignoriert.
Das Jüdische Echo erzählt aber auch Geschichten von gelingender Solidarität. Wie die von Patrick Haddad, dem jüdischen Bürgermeister eines Pariser Vororts, der erfolgreich eine multikulturelle Gemeinde zusammenhält. Oder kleine Geschichten von Menschen in Wien und New York, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen, weil sie, wie sie sagen, etwas zurückgeben wollen.
Nach Marta Halpert und Erhard Stackl, konnte der Herausgeberverein mit Christian Schüller einen weiteren renommierten und erfahrenen Journalisten als Chefredakteur gewinnen. Mit Beiträgen von Danny Leder, Julya Rabinowich, Doron Rabinovici, Joana Radzyner, Friedrich Orter, Ben Segenreich, Barbara Staudinger, Alexia Weiss, u.v.m.
„Das Jüdische Echo“- Europäisches Forum für Kultur und Politik wurde 1951 als „Mitteilungsblatt der Jüdischen Hochschüler“ von Leon Zelman, dem langjährigen Leiter des Jewish Welcome Service, gegründet. Zelman, der bis zu seinem Tod 2007 auch Chefredakteur war, ist es gelungen, aus einem kleinen Mitteilungsblatt eine renommierte Zeitschrift für Kultur und Politik zu machen.
Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei