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Symposium: Raum – Kunst – Politik Event

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Von Donnerstag
11. April
2024
bis Freitag
12. April
2024
10:00
Konferenz

Margarete Schütte-Lithotzky und Friedl Dicker-Brandeis:
Raum – Kunst – Politik. Zwei Gestalterinnen im 20. Jahrhundert
Kunstsammlung und Archiv in Kooperation mit dem Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum

Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000 Wien) ist bekannt als eine der ersten Architektinnen Österreichs, als Pionierin sozialer Architektur, als Erfinderin der Frankfurter Küche, als Aktivistin der Frauen- und Friedensbewegung und nicht zuletzt als prominente Widerstandskämpferin gegen die Nazi-Diktatur. Friedl Dicker Brandeis (Wien 1898–1944 Auschwitz), deren Werk erst in den letzten Jahren stärker in den Blick genommen wird, verbindet in ihrer genre- und medienübergreifenden Praxis bildende Kunst, Architektur, Theater und Pädagogik mit einem komplex angelegten politischen Engagement.
Beide Gestalterinnen werden beinahe zeitgleich in Wien geboren, beginnen ihre Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und schreiben sich wenig später an der Kunstgewerbeschule ein. Sowohl Dicker-Brandeis als auch Schütte-Lihotzky nehmen eine klare linkspolitische Haltung ein. Ihre Praktiken der Kritik und des Widerstands gegen den Faschismus ebenso wie ihre Identifizierung als Sozialistinnen vermitteln sich konsequent auf formaler und institutioneller Ebene.
Während Schütte-Lihotzky rasch an Anerkennung gewinnt, als Architektin an internationalen Projekten beteiligt ist, den Nationalsozialismus überlebt und ein umfassendes Archiv zu ihrem Werk zusammenträgt, haben Dicker-Brandeis‘ Emigration, Deportation und Ermordung die Zerstörung von allen ihrer Bauten, die Zerstreuung und den teilweisen Verlust ihres Werks sowie dessen prekäre Dokumentation zur Folge. Die Rezeption beider Gestalterinnen ist von geschlechtsstereotypen Reduktionen geprägt und erfolgt erst nach einer langen Phase des strukturellen Vergessens.
Das Symposium, organisiert von Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien in Kooperation mit dem Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, geht diesen und weiteren Parallelen und Differenzen zwischen beiden Positionen über drei Themenfelder nach. Die Beiträge fragen nach geplanten, gebauten, künstlerischen und diskursiven Räumen, in denen sich Dicker-Brandeis‘ und Schütte-Lihotzkys Beschäftigung mit alternativer Pädagogik kristallisieren. Sie kontextualisieren die konkreten Formen und Bedingungen des Politischen ihrer Praxis und rekonstruieren die intellektuellen Biografien der beiden.

Teilnehmer:innen: Lola Berger, Marcel Bois, Veronika Duma, Eva Engelbert, Christoph Freyer, Johanna Gehmacher, Silvia Herkt, Katharina Hövelmann, Birgit Kirchmayr, Stefanie Kitzberger, Robert Müller, Christine Oertel, Sabine Plakolm-Forsthuber, Cosima Rainer, Bernadette Reinhold, Petra Schaper Rinkel, Antje Senarclens de Grancy, Christine Zwingl

Information: Im Rahmen des Symposiums finden am 11. April 2024, ab 17:30 Uhr Führungen in der Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky statt. Anmeldung oder per E-mail: anmeldung@schuette-lihotzky.at

PROGRAMM

11. APRIL 2024

10.00 Uhr: Begrüßung
Petra Schaper Rinkel, Rektorin, Universität für angewandte Kunst Wien

10.05 Uhr: Einführung
Cosima Rainer, Leitung Kunstsammlung und Archiv, Universität für angewandte Kunst Wien

10.10 Uhr: Zeitbewusst. Bewahren, Beforschen. Die Bestände zu Friedl Dicker-Brandeis und Margarete Schütte-Lihotzky in Kunstsammlung und Archiv der Angewandten
Silvia Herkt, Leitung Universitätsarchiv, Universität für angewandte Kunst Wien

Panel I. Pädagogische Räume

10.20 Uhr: Utopie und Gebautes. Zu den Kindergärten Margarete Schütte-Lihotzkys
Christoph Freyer, Wien

10.50 Uhr: Lernen – Lehren – Wachsen. Friedl Dicker-Brandeis und ihre Arbeit mit und für Kinder
Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien

11.20 Uhr: Podiumsdiskussion
Respondenz: Lola Berger, Universität für angewandte Kunst Wien
Moderation: Antje Senarclens de Grancy, Technische Universität Graz

Mittagspause

Panel II. Politische Positionen – Widerstand

14.00 Uhr: Das zweite Exil. Margarete Schütte-Lihotzky als kommunistische Intellektuelle im Kalten Krieg
Marcel Bois, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

14.30 Uhr: Krisen der Reproduktion. Feministische Kritik im Werk von Friedl Dicker-Brandeis
Stefanie Kitzberger, Universität für angewandte Kunst Wien

15.00 Uhr: Erfolgreich – vergessen – wiederentdeckt? Architektinnen vor und nach dem Krieg
Christine Oertel, Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, Wien

15.30 Uhr: Podiumsdiskussion
Respondenzen: Johanna Gehmacher, Universität Wien, und Veronika Duma, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Moderation: Robert Müller, Universität für angewandte Kunst Wien

Pause

Im Rahmen des Symposiums finden am 11. April 2024 Führungen in der Wohnung von Margarete Schütte-Lihotzky statt.
17:30 Anmeldung: Online (ausgebucht)
18:00 Anmeldung: Online oder per E-Mail: anmeldung@schuette-lihotzky.at (ausgebucht)

12. APRIL 2024

Panel III. Zwei Biografien – Ausbildung und Netzwerke

10.00 Uhr: Aus Wien in die Welt. Margarete Schütte-Lihotzkys Wege
Christine Zwingl, Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum, Wien

10.30 Uhr: „Gestalten nach Kinder Art“. Friedl Dicker-Brandeis’ Ausbildung und die Wirkung auf ihre Raumgestaltungen
Katharina Hövelmann, Albertina, Wien

11.00 Uhr: Podiumsdiskussion
Respondenzen: Birgit Kirchmayr und Sabine Plakolm-Forsthuber, Technische Universität Wien
Moderation: Bernadette Reinhold, Universität für angewandte Kunst Wien

12.00 Uhr: Kitchenless Houses
Ein künstlerischer Beitrag von Eva Engelbert mit Florian Boschek, Olga Mathilde Gärtner, Katharina Mährlen, Lili Pick (Studierende der Universität für angewandte Kunst Wien)

 

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