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Opening 19:00
With an action of Maurício Ianês starting at 19:00
Vivian Caccuri | Andressa Cantergiani | Maurício Ianês | Daniel Lannes | Cinthia Marcelle & Tiago Mata Machado | Ana Mazzei | Ventura Profana | Luiz Roque | Tadáskía | Allan Weber
Curated by Bernardo José de Souza
The disagreement: a theatre of statements bringt elf zeitgenössische brasilianische KünstlerInnen zusammen, deren künstlerische Praktiken aus den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen stammen und somit auf ein breites Spektrum ästhetischer und politischer Anliegen hinweisen. Das Ensemble der Kunstwerke in dieser Ausstellung thematisiert daher nicht nur Brasiliens sowohl geschichtete als auch synkretistische Gesellschaft, sondern auch die ideologischen Widersprüche, die der zeitgenössischen künstlerischen Praktiken aus einer transkulturellen Perspektive innewohnen.
Diese Gruppenausstellung besteht aus Kunstwerken, die in verschiedenen Medien geschaffen wurden – Skulptur, Installation, Collage, Video, Malerei und Performance – und konfrontiert mit Erzählungen, die über die Unmöglichkeit reflektieren, ein gemeinsames Lexikon zu finden. Einem Lexikon, mit dem unausweichliche politische Themen wie Klassenkampf, Klimawandel, Identitätspolitik, heterogene Glaubenssysteme, das Erbe der symbolischen und materiellen Kultur und andere dringende Fragen der Gegenwart diskutiert werden können.
Da wir in einer Welt leben, in der hegemoniale Narrative historisch geschmiedet wurden, um den Status quo der Ungleichheit – sowohl in ethnischer, kultureller als auch in sozioökonomischer Hinsicht – aufrechtzuerhalten, wird das Land, das heute als Brasilien bekannt ist, hier als eine politische Bühne verstanden, auf der kapitalistische Kräfte Zonen extremer sozialer Ungleichheit geschaffen haben. Als ehemalige portugiesische Kolonie wandelte sich Brasilien zu einem unabhängigen monarchischen Reich, dessen enorme Ambitionen später einen Modernisierungsschub auslösten, um eine globale Wirtschaft aufzubauen, die von positivistischen Vorstellungen von technologischem Fortschritt durchdrungen war, ungeachtet der prekären sozialen Infrastrukturen und der massiven Verarmung der Bevölkerung.
Obwohl es sich nicht um eine Ausstellung handelt, die weder die brasilianische Geschichte noch die künstlerische Produktion unter die Lupe nimmt, geht The Disagreement von den Widersprüchen aus, die diesem Land – und im Übrigen jedem anderen ehemals kolonisierten Land – anhaften, um die kulturellen und politischen Konflikte zu verschärfen, die unterschiedslos die zeitgenössischen politischen Manifestationen, ob künstlerisch oder nicht, prägen.
Bernardo José de Souza