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Katharina Grosse: Unclarify What Belongs

Eröffnung
Von Samstag
06. April
2024
bis Samstag
18. Mai
2024
Galerie nächst St. Stephan
Grünangergasse 1
1010 Wien
➜ edit + new album ev_02xZPPD9s8RCXu9ZnrMN7L

Katharina Grosse ist bekannt für ihre ortsbezogene Malerei, die sie unter anderem über Wände, Böden, Möbelstücke, Gebäude, Baumstämme und Erde zu einzigartigen Formgebilden entfaltet. Die Farbe verbindet sich mit ihren Trägern und bildet raumgreifende, multimediale Bilder.

Was geschieht, wenn diese Settings verändert und einzelne Elemente aus ihrer ursprünglichen, installativen Gesamtheit gelöst werden? Wie ist dieser Transformationsprozess wahrnehmbar, in dem es um Autonomie und Neukontextualisierung des Bildes geht?

Diesen Fragen widmet sich Katharina Grosses 7. Einzelausstellung in der Galerie. Die gezeigten Bilder stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit Katharina Grosses Ausstellung Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden in der Albertina. Die Wiener Institution, eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen an Zeichnung und Grafik, ermöglichte Grosse ein raumgreifendes Bild als Ausstellungsform. In den historischen Räumlichkeiten wurden transparente, über die gesamten Ausstellungswände gespannte und in Falten gelegte Folien zu Bildträgern, die Katharina Grosse zusammen mit den darüber befestigten Leinwänden sowie Teilen des Bodens in den Bildraum miteinbezog. Mit expansiver und kraftvoller Geste malte sie in Sprühtechnik über Materialien und Architektur gleichermaßen hinweg und verband sie so zu einem gemeinsamen Träger ihrer Installation. „In zentrifugalen und konzentrischen Bewegungen fließen in den jüngsten Arbeiten Farbströme und -stränge in gegenläufige Richtungen, zerstäuben im Nichts, um sich im harmonischen Einklang oder im Wechselspiel von Formbildung und -auflösung wiederzufinden“, so Angela Stief, die Kuratorin der Ausstellung in der Albertina im begleitenden Katalog.

Katharina Grosse empfindet ihre Malerei als nicht homogen, denn ihr Bildraum wird permanent vom physikalischen Raum perforiert. „Ich will einen Blickwechsel erreichen, weg von der begrenzten Leinwand, hin zu dem, was außerhalb dieser liegt. Das der Malerei nicht Zugehörige kann Teil der Arbeit werden. Mich interessiert diese Bildstörung, wie zum Beispiel in den Falten der Folie oder des Stoffes, in den Durchgängen zwischen den Räumen oder in den Leerstellen, wo eine Leinwand umgehängt wurde. Diese Elemente erzeugen ein beständiges Gefühl der Bewegung, das Bild ist gleichzeitig in permanenter Auflösung und in Wiederherstellung begriffen.“

Die Bilder der Ausstellung in der Galerie kommen aus diesem Ensemble der Albertina, bei der ein kontextueller und formaler Transfer dieser ortsbezogenen Arbeit stattfindet. Die Leinwände, nun aufgespannt und losgelöst von ihrer ursprünglich zugedachten Umgebung, gewinnen eine neue Autonomie und Perspektive. Den Raum zu denken und das Bild zu denken sind für Katharina Grosse gleichwertig. Das zeigt sie mit den Bildern dieser Ausstellung, die das Ergebnis des einzigartigen multimedialen Experimentierens dieser Künstlerin darstellt, wobei sie ständig neue Terrains der Malerei erobert.

* Der Ausstellungstitel Unclarify What Belongs ist dem gleichnamigen Text von Monika Rinck im Ausstellungskatalog der Albertina entlehnt.

** Die Ausstellung Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden ist bis 1. April 2024 in der Albertina zu sehen.

 

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