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Christian Ruschitzka: Raumplastische Gerüste Event
Der österreichische Künstler Christian Ruschitzka erforscht in seiner neuesten Skulpturenausstellung mit dem Titel “Raumplastische Gerüste” die Symbolik des Wasserkreislaufs. In dieser Erkundung betrachtet Ruschitzka die vergängliche Natur des Daseins, die in der bescheidenen Pfütze oder dem einfachen Schneemann verkörpert ist und der oft in seiner flüchtigen Schönheit übersehen wird.
Durch einen innovativen künstlerischen Prozess bemüht sich Ruschitzka darum, die Essenz von Pfützen einzufangen, sie von flüchtigen Phänomenen in bleibende Skulpturen zu verwandeln. Er experimentiert damit, Pfützen abzulassen und geschmolzenes Aluminium zu formen, um mühsam ruhige, glasige Oberflächen zu schaffen, die an flüssige Flächen erinnern und mit wurzelartigen Strukturen versehen sind, die verborgene Wasserkanäle symbolisieren.
Nicht zufrieden mit bloßen statischen Darstellungen, verleiht Ruschitzka seinen Skulpturen Beweglichkeit. Inspiriert von der Idee, eine Pfütze spazieren zu führen, hat er selbstausgleichende Skulpturenwagen entworfen, die es dem Kunstwerk ermöglichen, seine Umgebung zu durchqueren und dynamische Schatten zu werfen. Diese wiederum spiegeln die ursprünglichen Zeichnungen wider.
Für Ruschitzka war Wasser schon immer eine treffende Metapher für die Instabilität der physischen Welt. Von der Wasserförderung an abgelegenen isländischen Stränden bis hin zur Rückgabe von Eis an schmelzende Gletscher tragen seine Kunstwerke eine tiefgreifende Botschaft über Umweltbewusstsein und Vergänglichkeit.
In dieser Ausstellung greift Ruschitzka sein Motiv der Schneemänner wieder auf und erforscht spielerisch ihre vergängliche Natur durch ein kreatives Zusammenspiel von Materialien. Holzmodelle, die einst für Pfützenabgüsse verwendet wurden, werden zu gerahmten Wandstücken umfunktioniert, die symbolisieren, dass die Vergänglichkeit der Vollendung des Pfützenzyklus Platz macht.
Mit Inspiration aus dem archipelagischen Denken von Édouard Glissant feiert Ruschitzka die Vielfalt der Ideen und die Unvermeidlichkeit des Wandels, indem er sie mit einem flüchtigen Archipel von Pfützen nach einem Sommerregen vergleicht, der hier für einen flüchtigen Moment vorhanden ist, bevor er verschwindet.
Künstlergespräch mit Wolfgang Popp am Freitag, 3. Mai um 19 Uhr
Wolfgang Popp ist ein österreichischer Schriftsteller und Journalist
und seit 2008 Kulturredakteur bei Ö1 radio.